Fächerblattbaum im Savoyenpark

Gingkobaum

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Landau in der Pfalz
Kreis(e): Landau in der Pfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 11′ 33,03″ N: 8° 06′ 44,09″ O 49,19251°N: 8,11225°O
Koordinate UTM 32.435.318,51 m: 5.449.235,59 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.435.368,12 m: 5.450.976,31 m
  • Gesamtansicht des Naturdenkmals Fächerblattbaum im Savoyenpark in Landau in der Pfalz (2017).

    Gesamtansicht des Naturdenkmals Fächerblattbaum im Savoyenpark in Landau in der Pfalz (2017).

    Fotograf/Urheber:
    Monika Vogel
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Blätter des Naturdenkmals Fächerblattbaum im Savoyenpark in Landau in der Pfalz (2017).

    Blätter des Naturdenkmals Fächerblattbaum im Savoyenpark in Landau in der Pfalz (2017).

    Fotograf/Urheber:
    Monika Vogel
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Standort im Savoyenpark
Im Savoyenpark der kreisfreien Stadt Landau in der Pfalz steht ein um 1910 gepflanzter Fächerblattbaum, der seit dem 10. Juli 1953 als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Mit seiner leuchtend goldgelben Herbstfärbung und der besonderen Form seiner Blätter ist der Fächerblattbaum ein sehenswerter Parkbaum. Der als Naturdenkmal erklärte Baum ist bereits über 100 Jahre alt und hat inzwischen eine Wuchshöhe von 25 m erreicht.

Verbreitung und Wuchsmerkmale
Der sommergrüne Fächerblattbaum ist eine in China heimische und in Ostasien weit verbreitete, heute aber auch weltweit angepflanzte Baumart. Holländische Seefahrer brachten den Fächerblattbaum von Japan nach Europa, wo er seit etwa 1730 angepflanzt wird. Der Name des Baums wurde ins Deutsche auch als Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, Mädchenhaarbaum, Chinesischer Tempelbaum, Beseeltes Ei, Mandelfrucht, Weißnuss oder Nuss-Aprikose übersetzt.
Wenn der frostempfindliche, junge Baum die ersten Wuchsjahre überstanden hat, wächst er auffallend gerade in die Höhe. Anfangs ist er meistens schlank; nach 25 Jahren kann sich jedoch eine mächtige Baumkrone bilden, da dann die Äste auch in die Waagerechte wachsen. Im Alter kann der Fächerblattbaum eine Wuchshöhe von bis zu 40 Metern erreichen.

Besonderheiten
Das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ erklärte den Fächerblattbaum zum Jahrtausendwechsel zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends. Der Fächerblattbaum kann 1000 Jahre und älter werden und gehört daher zu den langlebigsten Bäumen. Er ist unempfindlich gegenüber Luftschadstoffen sowie weitgehend resistent gegen Insektenfraß und Krankheiten, die von Pilzen, Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Die einzigen Ansprüche an den Boden bestehen darin, dass dieser nicht sehr nass und nicht übermäßig trocken sein darf.
Fächerblattbäume gehören weder zu den Nadel- noch zu den Laubbäumen und es gibt männliche und weibliche Bäume. Männliche Blüten sehen wie 2 bis 3 cm lange Kätzchen aus, weibliche Blüten sind 2 bis 3 mm groß und enthalten die Samenanlagen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Da die Samen unangenehm nach Buttersäure riechen, werden in Europa vornehmlich männliche Fächerblattbäume aus Stecklingen angepflanzt.
Seit alters her kommt dem Fächerblattbaum eine besondere Bedeutung zu. Seit vielen hundert Jahren wird er zunächst in China, dann aber auch auf der koreanischen Halbinsel sowie in Japan als Tempelbaum angepflanzt. In Deutschland hat das von Goethe 1815 geschriebene Gedicht mit dem Titel „Gingo biloba“ zum Bekanntheitsgrad und zur Verbreitung des Fächerblattbaumes beigetragen. Es stellt das Blatt aufgrund seiner Form als Sinnbild der Freundschaft dar.

Nutzung
Obwohl sich das Holz gut für Schnitzerarbeiten eignet und als Paneel verwendet werden kann, wird der Fächerblattbaum kaum zur reinen Holzgewinnung angebaut. Genutzt werden vor allem die fächerförmigen Blätter, von denen kaum eines dem anderen gleicht. Extrakte aus ihnen werden pharmazeutisch genutzt und vor allem bei Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrgeräuschen, Kopfschmerzen und Demenz eingesetzt. Da die Blätter wie das Holz und die Wurzeln für fast alle Insekten toxisch sind, werden sie in Japan und China auch als Lesezeichen verwendet, um Bücher vor Silberfischen und Insektenlarven zu schützen. Auch die Wurzeln und Samen werden pharmazeutisch genutzt, die letzteren sind in Asien zudem ein Nahrungsmittel. In Europa wird der Fächerblattbaum vor allem als Straßen- und Parkbaum wie im Savoyenpark der Stadt Landau in der Pfalz angepflanzt.

(Monika Vogel, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)

Internet
de.wikipedia.org: Gingko (abgerufen 27.09.2017)
de.wikipedia.org: Naturdenkmale in Landau/Pfalz (abgerufen 27.09.2017)
www.die-forstpflanze.de: Ginkgo-Biloba (abgerufen 27.09.2017)
www.gartenratgeber.net : Fächerblattbaum (abgerufen 27.09.2017)
www.naturschutz.rlp.de: Schutzverordnung vom 10.07.1953 (abgerufen 27.09.2017)

Literatur

Hecker, Ulrich (1995)
Bäume und Sträucher. BLV Handbuch. S. 30 ff, München.

Fächerblattbaum im Savoyenpark

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schloßstraße
Ort
76829 Landau in der Pfalz - Kernstadt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1910

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Fächerblattbaum im Savoyenpark”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-272324 (Abgerufen: 23. April 2024)
Seitenanfang