Das aus Stein gehauene Wetterkreuz auf dem Wetterkreuzberg soll die Weinberge der Winzer von Diedesfeld vor Wetter- und sonstigen Schäden beschützen. Das Bauwerk steht an einem auslaufenden Sporn des Sommerberges.
Einer Eintragung im Tischsockel zufolge ist das Kreuz im Jahr 1804 (1864) aufgestellt und im Jahr 1869 neu errichtet worden. Vom von Kiefernwald umgebenen Standort bietet sich eine gute Aussicht auf die Weinberge der Ortslagen Diedesfeld, Maikammer mit Alsterweiler und Sankt Martin.
Das Kreuz steht auf einem Tischsockel, der auf zwei Stufen aufgestellt ist. Der Sockel hat eine Breite von knapp einem Meter und ist 1,10 Meter hoch. Der Tisch wird von einer Platte abgeschlossen. Darin sitzt der gut zwei Meter hohe Kreuzstamm auf. Der Querbalken ist in den Stamm eingelassen, was auf der Rückseite gut zu erkennen ist. Das Kreuz und der Tisch sind mit Eisenstangen gesichert. Der Christuskörper ist als Drei-Nagel-Typus anzusprechen. Über dem Körper sind in einer Rolle die Buchstaben I.N. / R. I. eingetragen. Sie verweisen auf die Initialen des lateinischen Satzes „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“, übertragen als „Jesus von Nazaret, König der Juden“. Auf dem Wetterkreuz sind insgesamt vier, eher unbeholfen aufgetragene Inschriften zu erkennen.
Auf der Frontseite des Sockels ist zu lesen: „Ich bin der Weg die / Wahrheit und das / Leben. Niemand komt / zum Vater außer / durch mich. / Ioh XIV. 6“
Auf der Südseite des Sockels steht: „Es ist / Vollbracht / Ioh * XIX *30“
Auf der Nordseite ist zu lesen: „Errichtet / von der / Pfarr=Gemeinde / DIEDESFELD / im Jahr / 1804 [oder 1864, siehe dazu Vorderseite mit dem Eintrag “6„]“
Im Kreuzesstamm ist nach Osten hin eingemeißelt: „Neu / Errichtet / 1869.“
Das Wetterkreuz ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz für die kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße wie folgt eingetragen: „Wetterkreuzberg, nachbarockes Wetterkreuz, bez. 1804 und 1869“ (Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP 2017).
Hintergründe der Aufstellung Die Weinberge am Haardtrand wurden häufig von Unwettern heimgesucht. Eine vernichtete Ernte konnte den gesamten Einnahmeverlust eines Jahres für einen Weinbaubetrieb bedeuten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Bittprozessionen zu den Wetterkreuzen als fromme Praxis gepflegt wurden. Auch konnte man an einem freien Tag oder am Abend zu diesen Kreuzen wandern und um Hilfe gegen Unwetter und Krankheiten beten und Gottes Hilfe erflehen. Auf die Tradition der Wetterkreuzprozessionen verweisen auch das nahe dem Kreuz hängende Holzkreuz und das auf dem Weg zum Kreuz angebrachte Marienbild.
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017, Ergänzungen Matthias C.S. Dreyer Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2021)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße, 7. Juni 2022. S. 26, Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp.de/Neustadt an der Weinstrasse, abgerufen am 19.06.2023
Kiefer, Armin (2016)
Die Wetterkreuze am Haardtgebirge. (unveröffentlichtes Manuskript). S. 7, Sankt Martin.
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