Der etwa 14 Meter hohe Teufelstisch liegt in Hinterweidenthal im Landkreis Südwestpfalz. Der Teufelstisch ist eines der markantesten Felsgebilde des Pfälzerwaldes. Vielerlei Sagen und Märchen umranken den Felsen aus heimischem Sandstein. Wegen seiner gewaltigen Größe und der namengebenden Form zählt er über den Pfälzerwald hinaus zu den bekanntesten landschaftlichen Symbolen der Pfalz.
Entstehungsgeschichte der geologischen Besonderheit Die außergewöhnliche Form des Teufelstischs ist auf die Kraft der Verwitterung zurückzuführen. Aus sandigen Meeresablagerungen entstanden vor etwa 250 Millionen Jahren Buntsandsteinbänke, die ehemals große Flächen des heutigen Pfälzerwaldes überzogen. Durch tektonische Aktivität der Erdkruste wurden die Bänke in viele Schollen zerlegt und gleichzeitig auch verfestigt. Durch die Verfestigung boten härtere Teile des Sandsteins größeren Widerstand gegenüber der Verwitterung als Gesteine weicherer Substanzen. Im Laufe der Zeit blieben bizarre Felsengebilde zurück.
Das Dahner Felsenland im Südwesten von Rheinland-Pfalz ist für die charakteristischen Felsentürme, zu denen auch der Teufelstisch zählt, bekannt. In der Region gibt es mehrere derartiger Pilzfelsen, gleichwohl ist der Teufelstisch der berühmteste. Dies ist nicht nur auf seine Größe zurückzuführen, denn mit etwa 14 Meter Höhe ist er um einiges größer als die anderen Pilzfelsen in der Region. Auch umgeben den Teufelstisch verschiedene Sagen. Der Pfälzer Mundart- und Heimatdichter Johann Martin Jäger, alias „Fritz Claus“ (1853-1923) hat eine dieser Sagen in einem Gedicht verarbeitet (vgl. nachfolgend).
Objektbeschreibung Der insgesamt 14 Meter hohe Sandsteinfelsen besteht aus einer waagerecht liegenden Felsplatte, die etwa 50 Quadratmeter groß ist. Sie ruht auf einem etwa acht Meter hohen Pfeiler. Das Gewicht der Felsplatte wird auf 250 bis 300 Tonnen geschätzt. Die imposante Felsformation gibt dem Betrachter einen guten Einblick in die geologischen Abläufe im Pfälzerwald. Einerseits sind die unterschiedlichen Härtegrade der Gesteine – Tischplatte und Pfeiler – zu erkennen. Aber auch die zahlreichen Schichtenlagen des Sandsteines sind im Pfeiler gut zu sehen. Die Spuren von Wind und Wasser, die den Pfeiler auf allen Ebenen mit Furchen durchziehen, treten deutlich hervor.
Heute ist das Naturdenkmal vor allem für Kletterer interessant. 1922 wurde der Teufelstisch zum ersten Mal von den Matheis-Brüdern erklommen. Mittlerweile sind auf dem Gipfel ein einzementierter Abseilring und ein Gipfelbuch in einer Zinkblechkassette vorhanden. Insgesamt bietet der Teufelstisch drei verschiedene Kletterrouten. Im Jahr 2009 wurde der unterhalb des Teufelstisch liegende Erlebnispark Teufelstisch eröffnet.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit Der Teufelstisch befindet sich auf einem Sattel zwischen dem 324 Meter hohen Handschuhkopf und dem 367 Meter hohen Etschberg. Der Felsen liegt, etwa 500 Meter vom Zentrum der Gemeinde Hinterweidenthal entfernt. Ein großer kostenpflichtiger Parkplatz ist am Fuß des Teufelstischs angelegt. Von dort führen zwei Wege zum Teufelstisch. Der Felsen ist das ganze Jahr frei zugänglich.
Sage vom Teufelstisch (Fritz Claus, Text nach de.wikipedia.org)
Im Kaltenbacher Tale Ein Tisch von Felsen steht. Dort saß der Teufel beim Mahle. Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde Durch nächt’ges Dunkel schnell Hinauf die Bergeshalde Ein finsterer Gesell.
Einst schritt in jenem Walde Durch nächt’ges Dunkel schnell Hinauf die Bergeshalde Ein finsterer Gesell.
Hell lodert in seinen Blicken Unheimlich wilde Hast. Nun will er sich erquicken, Er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen, Kein Tisch zum nächt’gen Mahl. Vor Zorn seine Augen blitzen Hin über Berg und Tal.
Da – wie mit Blitzesschnelle Packt jetzt zwei Felsen frisch Der grimmige Geselle Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen, Ging durch die Nacht er fort. Den Tisch, wo er gesessen, Den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen Des Morgens drunten im Tal! Ein jeder sprach mit Grauen: „Dort hielt der Teufel Mahl!“
Nur einer voller Zweifel Die Andern hell verlacht: „Ich geh“, spricht er, „zum Teufel Zum Mahle dort heut Nacht!“
Man warnt ihn in der Runde, Er lacht und geht. Vom Turm Tönt laut die zwölfte Stunde – Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? – Was ist geschehen? Welch grässlicher Todesschrei! Entsetzt die Lauscher stehen: „Mit dem dort ist’s vorbei!“
Der Keckste nimmer weilte Vorm Dorfe länger draus; Er schlug ein Kreuz und eilte Leis schauernd fort nach Haus.
Amtsblatt der Bezirksregierung der Pfalz. Verordnung zur Sicherung von Natuschutzdenkmalen im Landkreis Pirmasens. S. 179, Nr.63 (31. August 1959/Ausgabe Nr.17). Neustadt an der Weinstraße.
Laub, Hans (2006)
Die bekannteste Felsgestalt im Wasgau. Der Teufelstisch bei Hinterweidental. In: Die Pfalz, (Jahrgang 57 Nr.1, 1. Quartal.) S. 5. o. O.
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