Unweit der niederländischen Grenze findet der Besucher die älteste Einrichtung des Rheinischen Vereins: Das Petrusheim in Weeze.
Eingebettet in scheinbar endlose Felder und Wiesen liegt das 1902 bezogene Anwesen dem Besucher wie ein kleines Dorf vor Augen. In den über 115 Jahren hat sich das Bild der Einrichtung vielfach verändert. Aber früher wie heute ist das Petrusheim eine ganz besondere Zufluchtsstätte für ca. 240 hilfebedürftige Menschen, die im Pflegewohnheim, der Wohnungslosenhilfe und der Eingliederungshilfe ein Zuhause finden. Wie jede Einrichtung des Rheinischen Vereins ist auch das Petrusheim ein Ort, an dem man bleiben oder von dem man sich aufmachen kann zum Start in ein neues Leben.
Fernab der „Straße“ sind die Menschen hier gern gesehene Gäste, die im Petrusheim auf ihrem ganz persönlichen Weg begleitet werden. Dies gelingt den 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem durch das vielseitige und individuelle Pflege- und Betreuungsangebot. Neben den Einrichtungen des Petrusheims unterhält der Verein ein Wohnhaus in der Ortsmitte des nahe gelegenen Weeze, in dem die Menschen auf ein selbstständiges Wohnen und Leben vorbereitet werden.
Schon lange trifft das Wort „Arbeiterkolonie“ nicht mehr den Charakter der Einrichtungen im Rheinischen Verein. Auch hier in Weeze ist das dorfähnliche Anwesen mit eigener Kapelle, Metzgerei und landwirtschaftlichem Betrieb längst zu einem modernen Schutzraum geworden. Die Einrichtung bietet jedem Bewohner eine soziale Betreuung und ermöglicht es ihm, einer sinngebenden Beschäftigung nachzugehen, die im Einklang mit seinen Fähigkeiten und Interessen steht. Neben dem Aufbau von Kontakten zu Mitmenschen und anderen Betroffenen fördert dies vor allem den Wiederaufbau des meist verlorenen Selbstwertgefühls des Einzelnen.
(mobile discovery GmbH / Johanna Dohle, erstellt in Kooperation mit dem Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. im Rahmen des Projekt „Verborgene Schätze inklusiv“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2017)