Südlich von Kevelaer-Winnekendonk liegt das rund 37 Hektar große Naturschutzgebiet „Fleuthbende“. Seine arten- und blütenreichen Wiesen und die nicht zu nährstoffreichen Teiche bieten unter anderem 14 Libellenarten und einer Vielzahl zum Teil selten gewordener Seggenarten eine Heimat.
Einen wesentlichen Anteil am ökologischen Wert des Naturschutzgebietes hat die NABU-Ortsgruppe Kevelaer. Ihr stellte die Stadt Kevelaer in den 1980er Jahren eine rund sieben Hektar große Wiesenfläche an der Issumer Fleuth zwecks Gestaltung einer Naturschutzfläche zur Verfügung. In der Folge wurden hier von der Ortsgruppe mehrere Gewässer angelegt und Schutzgehölze zu den angrenzenden Äckern angelegt. Heute ist diese Fläche Teil des größeren Naturschutzgebietes „Fleuthbende“, das Wiesen, Teiche und Altarme beiderseits der Issumer Fleuth (sprich „Flööt“= niederrheinische Bezeichnung für kleine, fließende Gewässer) umfasst.
Wiesenpflege Ein wichtiger Faktor für den Wert des Gebietes ist die richtige Pflege der Wiesen: Regelmäßige Mahd sowie der Verzicht auf Düngung und Weidetierbesatz sorgen dafür, dass sich die in der Fleuthbende natürlicherweise vorhandenen sauren und stickstoffarmen Verhältnisse der feuchten Torfböden wieder entwickeln konnten. An diese Verhältnisse sind viele Pflanzen- und Tierarten gebunden, in der modernen Agrarwirtschaft ist dafür aber in der Regel kein Platz mehr.
Artenvielfalt Die seit mehr als 20 Jahren durchgeführten naturkundlichen Untersuchungen durch das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland zeigen, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Neben „Spitzenfleck“ und „Blaupfeil“ fühlen sich hier noch 12 weitere Libellenarten in und an den Gewässern wohl. In den extensiv bewirtschafteten Wiesen sorgen unter anderem der dottergelbe Flammende Hahnenfuß (Ranunculus flammula), die rosa Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi), das zarte Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) und eine große Zahl Sauergrasarten für Blüten- und Artenreichtum. Auch viele Vogelarten brüten hier. Aus den Schilfröhrichten der Gewässer hört man Sumpf- und Teichrohrsänger und in den Hecken leben Gebüschbrüter wie Goldammer, Gelbspötter oder Dorngrasmücke in bemerkenswerter Anzahl.
Die Fleuthbende befindet sich zum größten Teil im Eigentum der Stadt Kevelaer und ist seit 2009 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das ca. sieben Hektar große Kerngebiet mit den Teichen und extensiven Wiesenflächen wird seit den späten 1980er Jahren von der NABU-Ortsgruppe Kevelaer und vom NABU-Naturschutzzentrum Gelderland betreut.
(Helga M. Kaczmarek, NABU-Naturschutzzentrum Gelderland, erstellt im Rahmen des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft, 2017)
Internet nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Fleuthbenden (KLE-052) (abgerufen 22.02.2024) nabu-kleve.de: NABU Kleve - Fleuthbende (abgerufen 06.09.2017) nrz.de: Neue Rhein/Neue Ruhr Zeitung - Seltene Pflanzenarten fühlen sich in der Fleuthbende wohl (abgerufen 06.09.2017)
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