Flurkreuz auf den Heldwiesen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Maikammer
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 18′ 28″ N: 8° 06′ 58,1″ O 49,30778°N: 8,11614°O
Koordinate UTM 32.435.751,80 m: 5.462.046,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.435.801,56 m: 5.463.792,57 m
  • Flurkreuz auf den Heldwiesen (2020)

    Flurkreuz auf den Heldwiesen (2020)

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    Bernhard Wingerter
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    Bernhard Wingerter
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  • Flurkreuz in den Heldwiesen in Maikammer (2017)

    Flurkreuz in den Heldwiesen in Maikammer (2017)

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  • Flurkreuz in den Heldwiesen in Maikammer (2017)

    Flurkreuz in den Heldwiesen in Maikammer (2017)

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Das Flurkreuz steht in der Gewanne auf den Heldwiesen in der Gemeinde Maikammer. Es erinnert an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und an die damit verbundene Not. Im Jahr 1951 stifteten zwei Alsterweilerer Winzerfamilien, die im Jahre 1948 zwei Söhne verloren, dieses Kreuz. Als Bildhauer des Kreuzes wird Otto Rumpf (Neustadt/Weinstr.) angegeben (Wittmer 2000).

Das aus gelbem Sandstein gefertigte Kleeblattkreuz hat an der Spitze des Stammes eine wie ein Blatt eingerollte Schrifttafel mit der Inschrift INRI. Diese vier Buchstaben sind die Initialen der lateinischen Bezeichnung: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum - Jesus von Nazareth, König der Juden. Am Kreuz ist ein ausdrucksstark gestalteter Christuskorpus befestigt. Zwischen dem Sockel und dem Korpus sind, von Weinreben umrankt, ein Kelch und ein Kreuz aus dem Sandstein herausgearbeitet. Die hochwachsenden Rebenranken mit Trauben münden in ein Herz, an dem mittig eine Traube hängt. Am oberen Teil des Sockels ist die folgende Inschrift eingemeißelt:

„HERR LASS DEIN BLUT UND DEINE PEIN /
AN UNS DOCH NICHT VERLOREN SEIN“

Darunter steht:

„ZUM ANDENKEN AN DIE BEIDEN KINDER /

FRANZ JOSEF SCHWAAB / GEB. 17.7.1937 /

NIKOLAUS MÜLLER / GEB. 22.5.1937“

„AM 17.1.1948 WURDEN SIE HIER IN DER NÄHE / DURCH
GRANATEXPLOSION SCHWER VERLETZT / SIE ERLAGEN NOCH
AM GLEICHEN TAGE IHREN / WUNDEN“

Auf der linken Seite des Sockels ist eingemeißelt:

„DIESES / KREUZ SOLL AUCH / EIN DANK SEIN / FÜR GOTTES
SCHUTZ / AN UNSERER HEIMAT- / GEMEINDE
IM KRIEGE / 1939 - 1945 / N. M.“

Hinter diesem Namenskürzel verbirgt sich der Alsterweilerer Winzer Nikolaus Müller. Er war der Großvater eines der beiden Kinder.

Am rechten Sockel ist zu lesen:

„R. I. P.“

„GEWIDMET 1951 / VON IHREN ELTERN / KARL SCHWAAB UND
KATHARINA GEB. SCHÄDLER / FRANZ MÜLLER /
UND MARIA GEB. SCHLOSSER“

Stifter
Die Stifter sind, wie auf dem Sockel des Kreuzes zu lesen, die Winzerfamilien Karl Schwaab (* 24. September 1898; † 29. August 1977) mit seiner Ehefrau Katharina, geborene Schädler sowie die Familie Franz Konrad Müller (* 21. November 1907; † 12. März 1965) mit seiner Ehefrau Maria Margareta, geborene Schlosser (* 03. Dezember 1914; † 19. Mai 2010).

Auf den Heldwiesen
In den Heldwiesen war um das Jahr 1600 „die Weed“. Ein Tümpel oder kleiner Weiher im Dorfe. Das Wort kommt vom mittelhochdeutschen „wete“ = Tümpel, in dem man das Vieh tränkte. Es war ein Brandweiher, der auf dem Gelände der heutigen Alsterweilerer Kapelle begann und etwa die Länge von elf Häusern hatte. Zudem diente der Weiher der Bewässerung zahlreicher Wiesen im Dorf oder in der unmittelbaren Umgebung. Im Jahr 1826 wurde die „Weed“ eingeebnet (Ziegler 1975).

(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)

Literatur

Schäfer, Günter; Stöckl, Martina (2015)
Ortsfamilienbuch Maikammer-Alsterweiler. Band 1 und Band 2 (OFB 2015). S. 562, 756, Neustadt an der Weinstraße.
Wittmer, Richard (2000)
Die Flur von Maikammer-Alsterweiler: Ihre Namen und steinernen Zeugen in Geschichte und Geschichten. S. 77, 150-152, Maikammer.
Ziegler, Urban (1975)
Die Geschichte der Feuerwehr von Maikammer und Alsterweiler in der Zeit von 1575 - 1875. In: Festschrift 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Maikammer, Maikammer.

Flurkreuz auf den Heldwiesen

Schlagwörter
Ort
67487 Maikammer
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1951

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Empfohlene Zitierweise
„Flurkreuz auf den Heldwiesen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-271189 (Abgerufen: 27. April 2024)
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