Das aus gelbem Sandstein gefertigte Kleeblattkreuz hat an der Spitze des Stammes eine wie ein Blatt eingerollte Schrifttafel mit der Inschrift INRI. Diese vier Buchstaben sind die Initialen der lateinischen Bezeichnung: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum - Jesus von Nazareth, König der Juden. Am Kreuz ist ein ausdrucksstark gestalteter Christuskorpus befestigt. Zwischen dem Sockel und dem Korpus sind, von Weinreben umrankt, ein Kelch und ein Kreuz aus dem Sandstein herausgearbeitet. Die hochwachsenden Rebenranken mit Trauben münden in ein Herz, an dem mittig eine Traube hängt. Am oberen Teil des Sockels ist die folgende Inschrift eingemeißelt:
„HERR LASS DEIN BLUT UND DEINE PEIN /
AN UNS DOCH NICHT VERLOREN SEIN“
AN UNS DOCH NICHT VERLOREN SEIN“
Darunter steht:
„ZUM ANDENKEN AN DIE BEIDEN KINDER /
FRANZ JOSEF SCHWAAB / GEB. 17.7.1937 /
NIKOLAUS MÜLLER / GEB. 22.5.1937“
FRANZ JOSEF SCHWAAB / GEB. 17.7.1937 /
NIKOLAUS MÜLLER / GEB. 22.5.1937“
„AM 17.1.1948 WURDEN SIE HIER IN DER NÄHE / DURCH
GRANATEXPLOSION SCHWER VERLETZT / SIE ERLAGEN NOCH
AM GLEICHEN TAGE IHREN / WUNDEN“
GRANATEXPLOSION SCHWER VERLETZT / SIE ERLAGEN NOCH
AM GLEICHEN TAGE IHREN / WUNDEN“
Auf der linken Seite des Sockels ist eingemeißelt:
„DIESES / KREUZ SOLL AUCH / EIN DANK SEIN / FÜR GOTTES
SCHUTZ / AN UNSERER HEIMAT- / GEMEINDE
IM KRIEGE / 1939 - 1945 / N. M.“
SCHUTZ / AN UNSERER HEIMAT- / GEMEINDE
IM KRIEGE / 1939 - 1945 / N. M.“
Hinter diesem Namenskürzel verbirgt sich der Alsterweilerer Winzer Nikolaus Müller. Er war der Großvater eines der beiden Kinder.
Am rechten Sockel ist zu lesen:
„R. I. P.“
„GEWIDMET 1951 / VON IHREN ELTERN / KARL SCHWAAB UND
KATHARINA GEB. SCHÄDLER / FRANZ MÜLLER /
UND MARIA GEB. SCHLOSSER“
KATHARINA GEB. SCHÄDLER / FRANZ MÜLLER /
UND MARIA GEB. SCHLOSSER“
Stifter
Die Stifter sind, wie auf dem Sockel des Kreuzes zu lesen, die Winzerfamilien Karl Schwaab (* 24. September 1898; † 29. August 1977) mit seiner Ehefrau Katharina, geborene Schädler sowie die Familie Franz Konrad Müller (* 21. November 1907; † 12. März 1965) mit seiner Ehefrau Maria Margareta, geborene Schlosser (* 03. Dezember 1914; † 19. Mai 2010).
Auf den Heldwiesen
In den Heldwiesen war um das Jahr 1600 „die Weed“. Ein Tümpel oder kleiner Weiher im Dorfe. Das Wort kommt vom mittelhochdeutschen „wete“ = Tümpel, in dem man das Vieh tränkte. Es war ein Brandweiher, der auf dem Gelände der heutigen Alsterweilerer Kapelle begann und etwa die Länge von elf Häusern hatte. Zudem diente der Weiher der Bewässerung zahlreicher Wiesen im Dorf oder in der unmittelbaren Umgebung. Im Jahr 1826 wurde die „Weed“ eingeebnet (Ziegler 1975).
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)