Landmarke Pfälzer Weltachse auf dem Kleinen Roßrück bei Waldleiningen

„Pälzer Weltachs“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Waldleiningen
Kreis(e): Kaiserslautern
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 23′ 39,16″ N: 7° 50′ 29,57″ O 49,39421°N: 7,84155°O
Koordinate UTM 32.415.939,36 m: 5.471.924,97 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.415.981,19 m: 5.473.674,63 m
  • Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" bei Waldleinigen (2013). Erkennbar ist die Inschrift mit einem Auszug aus dem Gedicht von Paul Münch.

    Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" bei Waldleinigen (2013). Erkennbar ist die Inschrift mit einem Auszug aus dem Gedicht von Paul Münch.

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  • PDF-Datei "Die Pälzer Weltachs'" von Paul Münch mit hochdeutscher Übersetzung von Karl-Heinz Fürst (PDF, 2 Seiten, 65kB, 2017).

    PDF-Datei "Die Pälzer Weltachs'" von Paul Münch mit hochdeutscher Übersetzung von Karl-Heinz Fürst (PDF, 2 Seiten, 65kB, 2017).

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  • Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" bei Waldleinigen mit Blick nach Nordosten (2013)

    Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" bei Waldleinigen mit Blick nach Nordosten (2013)

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  • Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" (2013). Erkennbar ist der aufgesetzte Vermessungspunkt.

    Landmarke und Vermessungspunkt "Pfälzer Weltachs" (2013). Erkennbar ist der aufgesetzte Vermessungspunkt.

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Die seit 1964 so genannte „(Pfälzer) Weltachs“ ist eine ursprünglich zu Vermessungszwecken genutzte Landmarke. Sie liegt auf dem 459 Meter hohen Kleinen Roßrück westlich der Ortslage der Gemeinde Waldleiningen in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn (Landkreis Kaiserslautern).
Die Gemeinde Waldleiningen liegt mit den Nachbargemeinden im Zentrum des Naturparks und UNESCO-Biosphärenreservats Pfälzerwald und ist mit einem Flächenanteil von rund 95 Prozent eine der waldreichsten Gemeinden in Rheinland-Pfalz.

An der Kreuzung von Landstraße L 504 und Bundesstraße B 48 bei Waldleiningen liegt ein unbefestigter Parkplatz. Von dort aus führt ein beschilderter Wanderweg zur Pfälzer Weltachse durch den Wald. Von Nordosten kommend ist die Weltachse in etwa 15 Minuten steileren Fußwegs zu erreichen; von Südwesten kommend dauert die Wanderung etwa 30 bis 45 Minuten, der Weg ist aber etwas breiter und flacher.

Hintergrund
Das Kulturdenkmal ist heute augenzwinkernder Ausdruck des Pfälzer Selbstbewusstseins. Es entstand aber als Landmarke, diente zuerst französischen, danach bayerischen Landvermessern. Zwischen 1833 und 1838 wurden trigonometrische Höhenmessungen in Bayern und der zugehörigen Pfalz durchgeführt, wobei zunächst militärische Interessen im Vordergrund standen. Im Zuge der „Uraufnahme“ wurden bestehende Festpunkte des Dreiecksnetzes ertüchtigt, indem ca. 2 Meter hohe und rund 0,3 Meter im Quadrat messende Sandsteinsäulen als so genannte „Niveausteine“ gesetzt wurden. Sie dienten als Landmarke und Instrumentenstativ.
Die Säule von 1841 auf Waldleininger Gemarkung wurde im Rahmen von Rodungsarbeiten Anfang der 1950er Jahre zwar zerstört, 1964 aber wiedererrichtet. Dies brachte die Umwidmung vom nüchternen Messpunkt zum kulturellen „Erbe“. Die alljährliche „Schmierung der Weltachs“ ist seither ein Ereignis, das von Einheimischen und Gästen zelebriert wird und eine touristische Attraktion ist (Auszug aus: Germer 2013).

Der Pfälzer Mundart- und Heimatdichter Paul Münch (1879-1951) definierte in seinem Werk „Die pälzisch Weltgeschicht“ von 1943 – möglicherweise nicht ganz so ernsthaft gemeint – diese Landmarke als Mittelpunkt der Pfalz und des „Weltsyschtems“ und verpflichtete quasi die Waldleininger zur ehrenvollen Aufgabe der Schmierung dieser von ihm so definierten „Weltachse“:
„Dort werd die Weltachs ingeschmeert, un ufgebaßt, daß nix passeert“ (Hochdeutsch „Hier wird die Weltachse eingeschmiert und aufgepasst, dass nichts passiert“, vgl. das Gedicht als PDF-Text in der Mediengalerie).
Diese Inschrift findet sich heute auf dem Sandsteinfelsen, auf dem der rekonstruierte Messpunkt steht.

(Stefan Germer, Planungsgemeinschaft Westpfalz, 2017)

Internet
waldleiningen.de: Die Weltachs (abgerufen 20.03.2017)
karlheinz-fuerst.de (abgerufen 25.08.2017)

Literatur

Geiger, Michael (2013)
Die Pfalz - Geographie vor Ort. Landau.
Germer, Stefan M. (2013)
Waldleiningen: Mittelpunkt der Welt? In: Die Pfalz – Geographie vor Ort, hrsg. von Michael Geiger, Landau.
Münch, Paul (1943)
Die Pfälzisch Weltgeschicht. In: Sauer, W. (Hrsg.) (2004): Jubiläums(neu)ausgabe zum 125. Geburtstag von Paul Münch, o. O.

Landmarke Pfälzer Weltachse auf dem Kleinen Roßrück bei Waldleiningen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Landstraße L 504
Ort
67693 Waldleiningen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1841

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Landmarke Pfälzer Weltachse auf dem Kleinen Roßrück bei Waldleiningen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-271162 (Abgerufen: 25. April 2024)
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