Zur öffentlich zugänglichen Parkanlage des ehemaligen Klosters St. Bernardin gehört eine kleine Backsteinkapelle aus den 1920er Jahren. Das hübsche, offen gestaltete Heiligenhäuschen mit geschweiftem Giebel liegt in der nördlichen Ecke der Parkanlage nahe des Schwimmbads. Im Inneren befindet sich ein Altar, auf dem eine Steinplastik Jesus und Maria am Sterbebett eines alten Mannes zeigt. Vorne ist der Altar mit der Inschrift „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ verziert.
Erwähnenswert sind auch der dekorative, zum Teil ornamental gestaltete Kachelboden, zwei kleine alte Spitzfenster mit bleiverglastem Buntglas sowie das schmiedeeiserne Dekorgitter, das den Altarraum abtrennt. Alle Elemente scheinen noch die Originalelemente aus den 1920er Jahren sein, befinden sich aber in einem sehr ungepflegten bis maroden Zustand. Das Gittertor und die Fenster zeigen deutliche Schadspuren (Rost, ein defektes Glas). Die zum Teil gehobenen Stufen vor der Kapelle sowie der allgemein schlechte Pflegezustand des gesamten Innenraumes lassen das Heiligenhäuschen insgesamt etwas verwahrlost wirken.
Um das sakrale Kleinod auf Dauer zu erhalten und sein optisches und kulturhistorisches Potenzial in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wären eine gründliche Renovierung und - wo notwendig - eine fachgerechte Restaurierung wünschenswert und erforderlich.
(Helga M. Kaczmarek, NABU-Naturschutzzentrum Gelderland, erstellt im Rahmen des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft, 2017)