Östlich des Essener Ortsteils Heisingen wird die Ruhraue vom Naturschutzgebiet Heisinger Aue begleitet. Hier steht direkt am Westufer der Ruhr das Fährhaus Rote Mühle. Ihm gegenüber auf der Ostseite des Flusses in Essen-Überruhr befindet sich die stillgelegte Zeche Heinrich.
Gebäude
Das Fährhaus war ein in der Nachbarschaft der Mühle gelegenes Nebengebäude. Die Wassermühle ist nicht mehr erhalten. Doch der Name des Fährhauses sowie der neben der Terrasse des Gebäudes aufgestellte Mühlstein weisen auf die ehemalige Existenz der Mühle. Das Fährhaus ist ein 2-stöckiges Gebäude aus lokalem Ruhrsandstein. Dort, wo im Untergeschoss 5 Mauerbögen erhalten sind, befanden sich einst die Eingänge zum ehemaligen Pferdestall. Das eigentliche Mühlengebäude ist nicht mehr vorhanden.
Geschichte
Zur Herstellung von Gewehrläufen wurde 1685 durch den Freiherr von Schell am Ruhrufer eine Wassermühle als Schleifmühle errichtet. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts arbeitete sie als Getreidemühle, dessen erster Pächter Johannes Rohmann war. Zur gleichen Zeit entstand gegenüber der Mühle ein Rasthaus für Schiffer. Zur Zeit der Industrialisierung legten hier Fährschiffe an, die die Bergleute zur Zeche auf der anderen Ruhrseite transportierten. Heute ist das Fährhaus Rote Mühle ein beliebtes Ausflugslokal.
Baudenkmal
Seit 1992 gehört das Fährhaus zu den Baudenkmälern der Stadt Essen.
(Elisabeth Zenses, Rheinische Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2017, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
faehrhaus-rote-muehle.de: Das Fährhaus Rote Mühle (abgerufen 18.07.2017)