Die Villa Margarethe liegt an der Kreisstraße K 25 zwischen Hambuch / Zettingen und Wirfus. Das teils auch Villa Margaretha genannte ehemalige Jagdhaus ist zugleich Wohnplatz der Ortsgemeinde Wirfus und wird seit langem als Gaststätte betrieben.
Das Haus liegt am Pommerbach etwa 800 Meter von der K 25 entfernt und rund 3,5 Kilometer vor dem von hier aus bachabwärts gelegenen früheren Zisterzienserinnenkloster Rosenthal. In Wirfus gibt es heute keine Gaststätte mehr, so dass die etwa 30 Gehminuten vom Ort entfernte Villa neben ihrer Funktion als Ausflugsgasthaus auch die Rolle der Dorfkneipe einnimmt.

Zur Geschichte des Hauses wird berichtet:
„Durch die russische Revolution verlor Vasil Wefers 1917 seine Fabrik in St. Petersburg. Davor war der Fabrikant einer der reichsten Bürger der Eifel. Im Pommerbachtal bei Wirfus ließ er sich ein Jagdhaus errichten, die Villa Margaretha. Aus dem beeindruckenden Gebäude wurde in späterer Zeit ein Ausflugslokal für Wanderer, und das ist es auch noch heute.“ (www.swr.de)

Vasil Wefers war ein Krefelder Kaufmann, der offenbar russischer Herkunft war – neben seiner vorab genannten Fabrik in der zweitgrößten Stadt Russlands lässt auch sein Vorname darauf schließen, der offenbar auf Wassili (Василий) zurückgeht. Ob der Name der Villa bereits auf Wefers zurückgeht oder erst späteren Ursprungs ist, ist nicht gesichert – gewiss scheint jedoch, dass er in Bezug zum Patronat der Wirfuser katholischen Kirche St. Margaretha steht.

Eine kleine Brücke führt über den Pommerbach zum heutigen Ausflugslokal für Wanderer, ein „einsames, schlossähnliches Anwesen im Stil des frühen 20. Jahrhunderts“ (www.osteifel-aktiv.de). Die Villa empfängt ihre Besucher mit eher rustikal-altertümlichem Charme – unter anderem mit Toiletten im Außenbereich „über dem Hof“.
Im Inneren erinnert vieles noch an die frühere Blütezeit des Hauses, darunter insbesondere ein prächtig geschmücktes Jagdzimmer mit zahlreichen Gemälden und Jagdtrophäen (dieses gehört allerdings nicht zu den Gasträumen und ist nur auf höfliche Anfrage zu sehen). Das Speisenangebot ist einfach und man sollte sich zum Essen auch besser vorher anmelden. Neben Toast und Brotplatten mit Schinken und Käse wird noch „Strammer Max“ angeboten. Als Spezialität des Hauses gelten Forellengerichte – früher stammten die Fische noch aus eigener Aufzucht.

Der Standort auf historischen Karten
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1803-1820 findet sich der Ort der später erbauten Villa mit „unter Mühl“ verzeichnet (vgl. Kartenansicht) – dies war offenbar ein Teil des heute noch erkennbaren früheren Mühlenstandorts auf halber Strecke in Richtung der heutigen Kreisstraße K 25.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2017/2020)

Quelle
Freundliche Hinweise von Frau Carina Schmitz, Wirfus, 2017.

Internet
www.osteifel-aktiv.de Die Seitentäler der Mosel im Mayengau (abgerufen 23.05.2017)
de.wikipedia.org: Wirfus (abgerufen 23.05.2017)
www.swr.de: Wirfus, Ein Ortsporträt von Thomas Keck, SWR Fernsehen RP „Hierzuland“ vom 06.01.2007 (abgerufen 23.05.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 25.08.2020)