Zwei Jahre später, anlässlich der Mission 1866, wurde das Kreuz von Pater Bonaventura OEM am Schluss der Mission hochfeierlich als Missionskreuz geweiht. Hieraus ergibt sich eindeutig, dass das schöne Wegekreuz Eigentum der Pfarre Keyenberg ist.
Das Kreuz hat früher in der Mitte der Straßeneinmündungen Holzweilerstraße / Westricher Straße und Keyenberger Markt gestanden und war von einem Gitter umgeben. Es wurde erst beim Straßenausbau im Jahr 1950 auf das Eckgrundstück an der Holzweilerstraße versetzt.
Das Kreuz hat folgende Beschriftungen:
Vordere Seite: Mission 1866
Rechte Seite: Wenn ich erhöht sein werde, werde ich Alles an mich ziehen. Joh. 12.34
Linke Seite: Si exaltatus (+) fuero omnia ad me traham Joh. 12.34
Hintere Seite: Denkmal der Liebe Gottes, errichtet von der Dorfgemeinde Keyenberg am Kreuz-Erhöhungsfeste 1864
Bei einem starken Sturm im Jahr 1980 hat das Kreuz einen großen Schaden erlitten, und zwar stürzte das auf einem hohen Sockel stehende eigentliche Steinkreuz mit Corpus herunter und wurde total zerstört. Es wurde daraufhin ein Corpus auf ein Holzkreuz aufgebracht, das vor einer Nische befestigt wurde.
Da der Sockel ohne Kreuz jedoch wie ein Torso aussah, hat die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Keyenberg die Initiative ergriffen und sich für die Sanierung des Kreuzes eingesetzt. Sie brachte einen Betrag von 5.000 DM auf, so dass mit weiterer finanzieller Hilfe einiger Sponsoren und dem Kirchenvorstand der noch fehlende Restbetrag zusammenkam, um so dem Sockel wieder ein Steinkreuz aufzusetzen, das von dem Neusser Bildhauermeister Wolfgang Kuhn beschafft und aufgesetzt wurde. Mit Hilfe einiger Schützenbrüder hat er auch die übrigen erforderlichen Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Bei Fronleichnamsprozessionen durch Keyenberg dient das Wegekreuz als Station. An Palmsonntag erfolgt die Segnung der Palmzweige an diesem Wegekreuz. Von dort aus zieht dann die Gemeinde in die Pfarrkirche zum Gottesdienst.
(Wolfgang Lothmann, Heimatverein der Erkelenzer Lande e.V., 2017)