Der jüdische Friedhof in Seesbach entstand wahrscheinlich um 1800. Er ist rund 1.350 Quadratmeter groß, heute sind hier noch 10 Gräber und ein Doppelgrab auszumachen.
Die jüdische Gemeinde Seesbach seit dem frühen 19. Jahrhundert Die Größe der jüdischen Gemeinde Seesbach schwankte im 19. Jahrhundert sehr stark. Die Zahl der jüdischen Bürger stieg von 18 Mitgliedern im Jahr 1823 auf 39 im Jahr 1858, um bis zum Ende des Jahrhunderts auf 9 zu schrumpfen. Grund für die schwindende Mitgliederzahl ist die Abwanderung nach Sobernheim und ins Ausland. Die beiden letzten Juden in Seesbach waren das Ehepaar Emma Roos, geb. Schlachter (1856-1929) und Simon Roos (1852-1937), deren Gräber sich auf dem örtlichen Friedhof befinden (www.alemannia-judaica.de). Gemeindegröße um 1815: 18 (1823), um 1880: 9 (1895), 1932: 2 (1927), – (1937) 2006: – (Angaben nach Reuter 2007).
Bethaus/Schule Es ist nicht bekannt, ob es in Seesbach ein Bethaus gab. In einem Briefwechsel aus dem Jahre 1842 wurde das Für und Wider der Gründung einer jüdischen Elementarschule in Monzingen als Anlaufpunkt für die Kinder der umliegenden Gemeinden erörtert. Die Seesbacher Juden entschieden sich dagegen und wollten ihre Nachkömmlinge zu dem näheren Simmertal schicken (nach www.alemannia-judaica.de).
Friedhof Der jüdische Friedhof Seesbach liegt am nördlichen Ortsrand an der Straßenecke Rosenstraße / Landstraße L 230. Er ist von einer Hecke umgeben, nur die westliche Seite wird von einem Holzzaun begrenzt. Die Fläche beträgt rund 1.350 Quadratmeter. Wahrscheinlich wurden die ersten Gräber um 1800 angelegt, allerdings besagen andere Quellen, dass der Friedhof erst um 1870 entstand. Der älteste datierbare Stein vor Ort ist von 1802. Heute sind noch 10 Gräber und ein Doppelgrab auszumachen, wobei fünf Grabsteine verloren gingen (Angaben nach www.alemannia-judaica.de).
Denkmalzone Der Bereich „Rosenstraße Jüdischer Friedhof, im 19. Jahrhundert oder vor 1800 angelegtes Areal mit elf Grabsteinen von 1855 (?) bis 1937“ ist als Denkmalzone ausgewiesen (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz 2017).
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Bad Kreuznach. Denkmalverzeichnis, Kreis Bad Kreuznach, 22. Mai 2023. S. 103, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Bad Kreuznach, abgerufen am 15.06.2023
Kreisverwaltung Bad Kreuznach; Pädagogisches Zentrum Bad Kreuznach (Hrsg.) (1995)
Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Teil 1: Geschichte und Gestaltung. (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach, 28.) Bad Kreuznach.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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