Die Emischjass mit ihrer ausgeprägten metertiefen Schlucht zwischen hohen Bäumen und Hecken ist im Laufe der Zeit durch Befahren mit Gespannen und einen natürlichen Wasserlauf entstanden, der sich hier seinen Weg zum nahen Bierbach sucht. Um diese Schlucht, die vor 200 Jahren ein Hauptverkehrsweg zwischen Lichtenborn/Kesfeld und Habscheid war und auch Römerweg oder Heerstraße genannt wurde, ranken sich zwei sehr unterschiedliche Geschichten. Beide handeln von Männern, der eine in ganz Europa bekannt, der andere ein Querdenker und Dorforiginal:
Die Legende um Kaiser Napoléon III. Am 2. September 1870 soll der französische Kaiser Napoléon III. (1808-1873, eigentlich Charles Louis Napoléon Bonaparte, französischer Staatspräsident 1848-1852, Kaiser der Franzosen 1852-1870) in Begleitung etlicher Reiter die Gasse aus Richtung Lichtenborn kommend hinuntergeritten sein. Sein Ziel war damals Kassel, wie sich der aus Hollnich stammende Zeitzeuge noch erinnerte. Er kam damals angeblich aus Sedan.
Die Legende um den Einsiedler Leonhard Daus Anfang des 20. Jahrhunderts soll ein junger Mann aus Hollnich, Leonhard Daus, hier an dieser Stelle eine Höhle gebaut haben, in der er jahrelang lebte, sich hier mit Quellwasser versorgte und Lebensmittel von der Dorfbevölkerung erhielt. Eine andere Variante der Geschichte geht davon aus, dass er sich ca. 50 Meter oberhalb der Quelle einen kleinen Verschlag baute und hier jahrelang als Einsiedler lebte. Davon zeugte noch ein Steinhaufen, der bis in die 1930er Jahre hinein sichtbar war. Später wurde die Gasse vor allem dazu genutzt, um Vieh auf die oberhalb gelegenen Weiden zu treiben und hier an der Quelle zu tränken. Dazu diente damals eine einfache Mulde im Boden.
Literaturauswertung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1870
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