Die neue Pfarrkirche war eine Saalkirche und mit Stuckdekorationen im Innern und Bruchsteinmauerwerk an der Außenseite ausgestattet. Sie hatte einen niedrigen kleinen Glockenturm und bot lediglich Platz für wenige hundert Gläubige. Nach einigen Jahrzehnten war sie bereits zu klein für die Gemeinde. Dies wurde vor allem durch den Zuzug von Arbeitern für den Kohlenbergbau und die beginnende Industrialisierung verursacht. Trotz der 1856 und 1861 aufgestellten Erweiterungspläne wurden erst 1899 die Planungen von den Architekten Heinrich van Kann (Haaren) und Josef Kleesattel (Düsseldorf) wieder aufgenommen. Zwischen 1899 und 1908 gab es einen heftigen Streit um den Standort der Kirche: am alten Standort oder einem neuen Standort in Richtung von Straß. Das Ergebnis war, dass in Straß 1908 die St. Josefkirche gebaut wurde und 1911 zur Pfarrei erhoben wurde. Nun konnten Planungen 1912 abgeschlossen werden. Zwischen 1913 und 1915 erfolgte der Neubau der Himmelfahrtskirche durch den Architekten Heinrich van Kann am Standort der alten Kirche.
Die stattliche neoklassizistische Kirche unmittelbar unterhalb der Burg Rode verfügt über zwei große Türme und hat eine prägende Wirkung auf das Stadtbild. Sie ist seit dem 18. April 1985 (Nr. 097 - 01) als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Herzogenrath eingetragen.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2017)
Quellen
- Ferraris (1777): Kabinetskaart van de oostenrijkse Nederlanden en het Prinsbisdom Luik. Blatt 230-Rolduc
- Geobasis NRW (2005): HistoriKa25 - Historische topographische Karten des heutigen Nordrhein-Westfalens im Wandel der Zeit. Blatt 5102-Herzogenrath
Internet
st-gertrud.info: Katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud Herzogenrath - Das Pfarrarchiv St. Mariae Himmelfahrt Herzogenrath - PDF-Dokument, 1,3 MB (abgerufen 25.03.2017)
st-gertrud.info: Katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud Herzogenrath - Geschichte (abgerufen 25.03.2017)