Der Kindergarten der Gemeinde Seibersbach hat eine nunmehr über 100 Jahre alte Tradition. Diese war über viele Jahrzehnte seiner Geschichte überwiegend protestantischer Prägung, die ersten urkundlichen Benennungen stammen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges unter der Führung von Fräulein Klara. Nach den Geschehnissen des ersten Weltkrieges zog der Kindergarten in das Rathaus um, in welchem unter der Leitung von evangelischen Schwestern etwa zwei Dutzend Kinder betreut wurden. Im Jahre 1927 wurde unter Pfarrer Dr. Poos ein evangelischer Kindergarten eingerichtet, der beiden christlichen Konfessionen zugänglich gemacht wurde und nun seinen Platz im evangelischen Pfarrhaus fand. Zu dieser Zeit besuchten etwa 40 Kinder den Kindergarten. Während der nationalsozialistischen Zeit wurde der Kindergarten im Jahr 1942 in einen sogenannte NSV (Abk. für Nationalsozialistischen Verein) unter der Leitung von Frau Mathiae umgewandelt.
Der Kindergarten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Kindergarten eine kurze Phase der katholischen Neugründung, allerdings übernahm Sr. Rösel, die bereits vor der NS-Zeit die Leitung des Kindergartens innehatte, nach einigen Streitereien wieder den Kindergarten und führte diesen im evangelischen Pfarrhaus weiter. Später versuchte die katholische Kirche erneut einen katholischen Kindergarten zu errichten und hatte dieses Mal mehr Erfolg.
Der Neubau des heutigen Kindergartens
Aufgrund einer immer größer werdenden Kinderzahl in der Gemeinde Seibersbach wurde im Jahr 1965 ein neuer Kindergarten gebaut, welcher bis zu 50 Kindern Platz bot. Dieser wurde 1967 eingeweiht und vor der Jahrtausendwende ein weiteres Mal vergrößert.
Heute besitzt die Gemeinde Seibersbach einen Kindergarten mit zwei Gruppen, an die älteren Gebäude des Kindergartens erinnern nur noch alte Fotos.
(Matthias Gröber, Universität Koblenz-Landau, 2017 / freundliche Hinweise von Herrn Karl-Ludwig Klimke, 2017)