Die Hauswäsche wurde früher im Sommer auf der Wiese ausgebreitet, damit sie einen Tag in der Sonne bleichte. Ähnlich lief der Bleichvorgang an der Alten Bleiche ab. Die Frauen und Mädchen wuschen die Wäsche im Seibersbach, etwa an der Stelle der heutigen Brücke beim Schwimmbad. Für den Bleicheffekt wurden die Stoffbahnen auf der Wiese ausgebreitet. Die Kombination aus Sonne, Wiese und Wasser, welches immer wieder auf die Bahnen gegossen werden musste, sorgten dann für den gewünschten Effekt. Die Arbeit der Frauen, die sich über Monate hinzog, wurde zu dieser Zeit häufig gestohlen, sodass die Männer nachts an der Bleiche Wache halten mussten.
Die Bürger konnten sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige Kleidungsstücke leisten. So waren bis Ende des 19. Jahrhunderts Schlafanzüge und Bettwäsche kein Standard. Die Wäsche wurde nur selten gewaschen und bis ins 18. Jahrhundert lediglich alle paar Wochen gereinigt. Das regelmäßige Waschen, wie auch der Wäschewechsel, zogen erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts in dieser Gegend ein.
(Svenja Kind, Universität Koblenz-Landau, 2017 / freundliche Hinweise von Dieter May, 2017)
Internet
http://mapclient.lgb-rlp.de: Kartenviewer, Landesamt für Geologie und Bergbau (abgerufen 17.02.2017)