Sie wird aktuell ein- bis zweimal, frühestens ab dem 15. Juni gemäht und nicht gedüngt. Die schwierige Geländeform ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass in diese Wiese bezüglich Düngung und Schnitthäufigkeit nie so stark intensiviert wurde, sodass ihr Artenreichtum verloren gegangen wäre. Denn gewöhnlich wurden eher die leichter zu bewirtschaftenden Wiesen durch eine Düngung und häufigere Schnittnutzung intensiviert. Die Bewirtschaftung dieser Wiese ist auch mit modernen Maschinen schwierig und bedarf guter Fahrkünste. Daher scheint eine Intensivierung der Nutzung dieser Wiese aufgrund der schwierigen Bewirtschaftbarkeit in den vergangen Jahrzehnten keine Option gewesen zu sein.
Aufgrund der vielen verschiedenen blühenden wiesentypischen Pflanzenarten, darunter viele Magerkeitszeiger, welche einen mageren, nährstoffarmen Boden anzeigen, ist davon auszugehen, dass diese Wiese noch nie, oder wenn überhaupt, nur ganz selten gedüngt wurde. Dadurch konnten sich viele Magerkeit anzeigende Pflanzen auf der Fläche etablieren. So kommt die Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) mit vielen Individuen vor und bildet einen flächendeckenden weißen Blühaspekt. Auch die lila blühende Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) ist mit zahlriechen Individuen auf der Wiese bei Bergneustadt vertreten. Daneben finden sich weitere, in den Bergischen Wiesen selten gewordene, Arten wie die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis), die Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), die Moschus-Malve (Malva moschata), das Echte Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) und das Echte Labkraut (Galium verum). Früher wurde der Saft des Labkrauts bei der Käseherstellung zur Gerinnung der Milch genutzt.
(Biologische Station Oberberg, 2016. Erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“. Ein Projekt der Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
Internet
www.floraweb.de: FloraWeb - Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz. (Abgerufen 05.01.2017)