Kopfbäume hatten ehemals eine große wirtschaftliche Bedeutung für den bäuerlichen Nebenerwerb. Sie lieferten den Rohstoff für die Korbflechterei, Gerätestiele, den Bau von Facherkhäusern und für Holzschuhe.
An einigen der Kopfweiden hier in der Rheinaue des Zonser Grindes sind die typischen Fraßspuren der hier im Holzfressenden Insekten erkennbar: Die sehr großen, ovalen Fraßgänge der Weidenbohrer (Cossus cossus), einer Schmetterlingsart und die kleineren ovalen Löcher der Moschusbockkäfer (Aromia moschata). Die Weidenarten zählen zu den Gehölzen mit der artenreichsten Insektenbesiedlung. Hier, wie an vielen anderen Standorten in der Rheinaue, werden die Weiden von Schaumzikaden befallen. Die schaumförmigen Gebilde sind im Frühjahr an den Blättern erkennbar.
Bereits in historischer Zeit wurde die Weidenborke als Arzneimittel verwendet. Ihre Wirkung ist stärker als es dem Salicingehalt entspricht, sodass zusätzliche Wirkungen über die anderen Inhaltsstoffe vermutet werden, unter anderem der Flavonoide.
(Martin Sorg und Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2017)