Die Charakterart dieser früher auch oft zur Holzgewinnung geschneitelten Wälder ist die Schwarzerle (Alnus glutinosa). Typisch ist in der Wuchsform der Bäume der mit Stelzwurzeln versehene Stammfuß. Mit Hilfe ihrer Adventivwurzeln kann die Schwarzerle die starke Vernässung und auch schwankende Wasserstände besser verkraften als andere Baumarten.
Das Holz der Schwarzerlen wurde früher unter anderem für langlebiges Kochgeschirr und den Bau von Wasserleitungen verwendet, da es im Wasser nicht fault sondern sogar härter wird. In der Jungsteinzeit wurde Erlenholz für Pfahlbauten verwendet. Im „Bock´schen Kräuterbuch“ aus dem Jahr 1595 wird die Verwendung der Rinde von Erlenwurzeln gegen Zahnschmerzen und Halsentzündungen beschrieben.
Für die hier vorliegenden, vernässten Standortverhältnisse kann der Erlenbruchwald als Klimaxgesellschaft (Schlusswaldgesellschaft), das heißt den mehr oder weniger stabilen Endzustand der Sukzession bewertet werden.
(Martin Sorg und Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2017)