Südlich der Wegebezeichnung „Handelsweg” sind in einem von einzelnen Eichen bestandenen Wiesengelände noch sehr gut die Relikte der ehemaligen Handelsstraße zu sehen. Als Teil des Straßenabschnittes Köln-Dortmund verlief sie von Köln bis Wermelskirchen etwa auf der Linie der heutigen Bundesstraße B 51.
Von Wermelskirchen bis Lennep gab es drei Wegevarianten: eine über Kenkhausen – Mebusmühle und eine über Wüstenhof – Lüffringhausen. Beide trafen im Eschbachtal wieder zusammen, querten dort den Eschbach an einer Furt und führten über Birgden und Greuel nach Lennep. Eine Jakobspilgerstrecke südlich von Lennep bis zur Eschbachtalsperre hinab verläuft ein Stück entlang der letztgenannten Variante. Geschulte Augen können dort rechts des Weges im Wald und südlich des Steinernen Kreuzes noch Spuren dieser Straße in Form von Hohlwegen erkennen. Eine dritte Variante im Osten umging das tiefe Eschbachtal und verlief über Bergisch Born – Lehmkuhle nach Lennep.
Obwohl die Handelsstraßen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung besaßen, hat man in früheren Jahrhunderten zu ihrem Bau und ihrer Pflege sehr wenig getan. Die Straßen und Wege hatten noch bis ins späte Mittelalter außerhalb der Ortschaften weder einen tragfähigen Unterbau noch eine Pflasterung. Es waren überwiegend Naturstraßen, die sich den Gegebenheiten des Geländes anpassten, dabei große Steigungen und Hindernisse vermieden, um ein rasches Vorwärtskommen zu gewährleisten. Berichten zufolge waren sie bei Trockenheit mit einer dicken Schutt- und Staubschicht, nach Regenfällen mit einer tiefen Schlamm- und Morastschicht bedeckt. Innerhalb von Siedlungen säumten Mist- und Abfall haufen den Straßenrand. Waren einzelne Stellen unpassierbar, wurden diese umfahren, sodass sich oftmals breite Wege mit mehreren Spuren ergaben; auch hat die starke Nutzung mit Pferdegespannen und Ochsenkarren im Laufe der Zeit zu tiefen Fahrrinnen geführt. Diese Handelsstraßen wurden von allen Reisenden gleichermaßen genutzt, ob Händler, Handwerksburschen, lichtscheues Gesindel oder Pilger. Fußläufig und mit Ochsenkarren lagen die Tagesetappen bei ca. 20 km, mit Pferde gespannen bei ca. 30 km, zu Pferd bei ca. 70 km.
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