Bei dem dargestellten Altweg handelt es sich um eine lokale Wegeverbindung aus der Zeit der Grafschaft Hardenberg (1354-1806). Über den Hohlweg wurde der Großteil des Verkehrs zwischen den Dörfern Langenberg und Neviges abgewickelt. Die nahegelegene Aue des Hardenberger Bachs eignete sich aufgrund ihres feuchten Bodens wenig als Hauptverkehrsstraße. Der Hohlweg verlief als Höhenstraße über die Ortschaften Wallmichrath, Kuhlendahl und Windrath. Von ihr zweigten Nebenwege ab, die beispielsweise das Schloss Hardenberg und die Untere Lohmühle an das Wegenetz anschlossen.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in der Herrschaft keine bautechnisch angelegten Kunststraßen, sodass das Bereisen des Hohlweges durch Staub, Schlamm und Geröll erschwert wurde. Zudem reisten ab dem 18. Jahrhundert Kohlentreiberkarawanen mit Lasttieren zwischen Ruhrtal und Bergischem Land und hinterließen tiefe Narben in der Landschaft. Unter französischer Herrschaft entstand im Jahre 1817 schließlich die erste „Kohlenstraße“ zwischen Werden und Solingen, die den Einsatz von Kutschen und Lastenkarren ermöglichte. Somit verloren die lokalen Wege vor 200 Jahren ihre logistische Bedeutung.
Heute kommt den Hohlwegen vor allem eine ökologische Bedeutung zu, da ihre begrünten Hänge und Begrenzungen Brutplätze für Zahlreiche Vögel, unter anderem die Goldammer und den Zaunkönig bieten. Bei südexponierten Hängen sind hier vor allem wärmeliebende Arten wie Eidechsen, Heuschrecken und verschiedene Schmetterlinge zu finden.
Teilbereiche dieses Hohlweges werden vom „neanderland STEIG“ tangiert. Dieser umrundet den gesamten Kreis Mettmann.
Im Rahmen des LVR - Kooperationsprojektes „Hohlwege - vergessene Landschaftselemente wieder entdecken“ mit der Biologischen Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V. wurde am nördlichen Rand des Hohlweges eine Infotafel aufgestellt. Sie vermittelt den Wanderern auf dem „neanderland STEIG“ weitere informationenen zur Geschichte des Weges.
(Holger Pieren, Biologische Station Haus Bürgel, 2018)
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