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Blick in das Rheingärtchen am Rheinufer in Düsseldorf (2016)
Copyright-Hinweis:
Spiegelberg, Jan
Fotograf/Urheber:
Jan Spiegelberg
Medientyp:
Bild
Das Rheingärtchen entstand 1927/28, nur kurze Zeit nach der Ausstellung über Gesundheitspflege. Sozialfürsorge und Leibesübungen (kurz: GESOLEI) 1926. Das Rheingärtchen ist Bestandteil des städtebaulichen Komplexes des Ehrenhofes, mit der Tonhalle, dem heutigen Museum Kunstpalast sowie dem heutigen NRW-Forum, des Architekten Wilhelm Kreis (1873-1955), der extra für die GESOLEI errichtet wurde. Das Rheingärtchen liegt zwischen Rhein und Ehrenhof, südlich der Rheinterasse und nahe der Oberkasseler Brücke.
Gartenarchitekt Walter von Engelhardt (1864-1940), damals Gartenbauinspektor von Düsseldorf, entwarf zusammen mit Johann Heinrich Küchler (1888-1984), Stadtgartenarchitekt, das Rheingärtchen als einen Ort der „Muße und Ruhe“ (www.duesseldorf.de). Mit symmetrischen Wegen, Blumenrabatten, Hecken und Skulpturen soll dieser kleinteilige und gerade einmal 0,5 Hektar Große (5.000 Quadratmeter) Ort einem Hausgarten ähneln. Der breit angelegte Hauptzugang des Gartens stellt einen axialen Bezug mit dem Ehrenhof im Westen her, indem dieser mit dem Mittelrisalit des Museumsgebäudes, dem zentralen Bassin und dem Haupteingang des Museum Kunstpalast korrespondiert. Gesäumt von vier japanischen Kirschen führt der Hauptzugang zum Rhein und teilt das Rheingärtchen in einen nördlichen und einen südlichen Teil.
Im nördlichen Teil liegt ein ovales Wasserbecken mit der Bronzeskulptur Die Wasserträgerin (auch Die Nubierin genannt). Die Skulptur wurde 1925 von Bernhard Sopher (1879-1949) geschaffen. Während der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Sopher 1934 aufgrund seiner jüdischen Herkunft Berufsverbot und seine Werke wurden als „entartet“ angesehen. So auch die Wasserträgerin: sie wurde 1938 abgebaut und sollte eingeschmolzen werden. Nur durch die Rückgabe des Künstlerhonorars durch Sophers Ehefrau, die noch in Düsseldorf lebte, konnte die Skulptur gerettet werden. Sopher selbst emigrierte 1935 in die USA und starb dort 1949. 1954 konnte die Skulptur wieder an ihren ursprünglichen Standort aufgebaut werden, nachdem Sophers Witwe sie dem Kunstmuseum zur Verfügung stellte.
Die südliche Fläche des Rheingärtchens ist mit kleinteilig gestalteten Blumenbeeten mit Wechselflor gestaltet. Hier wurde 1967 eine Nachbildung von Bernhard Sophers Bronzeskulptur „Die Knöchelspielerin“ aus dem Jahr 1926 aufgestellt. Die bronzene Erstanfertigung befindet sich seit 1961 im Folkwang-Museum in Essen. Entlang des Rheins befindet sich eine hochgelegene Aussichtsterrasse, die einen Blick über den Rhein ermöglicht. Im Juni 2014 verursachte der Sturm Ela erhebliche Schäden in Düsseldorf und damit auch im Rheingärtchen. So verlor der Park insgesamt 17 Bäume und die umgestürzten Bäume beschädigten weitere Pflanzen sowie die historische Wegeeinfassung. Unter anderem wurden 2016 als Ersatz fünf kleinkronige Linden sowie zwei Amberbäume gepflanzt, um bei künftigen Starkwindereignissen den Windböen weniger Angriffsfläche zu bieten.
Denkmalschutz / Hinweis Das Objekt „Rheingärtchen, Joseph-Beuys-Ufer o. Nr.“ in Düsseldorf-Pempelfort ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalnummer 05111000 A 1257, eingetragen am 30.03.1993) und gehört zusammen mit dem Rheinpark und der Rheinuferpromenade zu Station 8 auf der Etappe 4, Variante D von Kaiserswerth nach Neuss des Jakobspilgerwegs von Dortmund nach Aachen.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016 / Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2020)
Internet www.duesseldorf.de: Rheingärtchen (abgerufen 23.07.2020) www.emuseum.duesseldorf.de: Die Knöchelspielerin, inkl. Abbildung (abgerufen 28.07.2020) www.duesseldorf.de: Denkmalliste der Stadt Düsseldorf, Stichwortsuche: Rheingärtchen (abgerufen 23.07.2020) de.wikipedia.org: Rheingärtchen (abgerufen 23.07.2020) deu.archinform.net: Baron Walter von Engelhardt (abgerufen 27.07.2020)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 160, Köln.
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Empfohlene Zitierweise
Jan Spiegelberg (2016), Robert Gansen (2020): „Rheingärtchen in Pempelfort”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-261911 (Abgerufen: 15. März 2025)
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