Nach der Fusionierung der deutschen Kleinstaaten zum Kaiserreich und dem damit einhergehenden wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts führte das gestiegene Selbstbewusstsein des Bürgertums zur Gründung zahlloser Vereine und Stiftungen. Vielerorts entstanden auf Initiative von Bürgervereinen städtische Parkanlagen, die medizinisch wie sozial motiviert waren. Sie sollten den in den Fabriken und Bergwerken hart Arbeitenden einen Ausgleich bieten. Der Stadtgarten am Ruhrhang, auf der sogenannten Kaiserhöhe, ist dem Steeler Verschönerungsverein von 1882 zu verdanken, der mit der Anlage die Düsseldorfer Gartenarchitekten Hoermann und Pätz betraute.
Während Baum- und Strauchgruppen, Spiel- und Liegewiesen des südlichen Hangs mit einem geschwungenen Wegenetz noch ganz dem Stil des Landschaftsgartens des 19. Jahrhunderts entsprechen, spiegelt der nördliche, ebene Eingangsbereich mit rechteckigen Grundrissen, Pergolen und jahreszeitlich bepflanzten Teppichbeeten bereits den modernen architektonischen Stil, der auf die Mitwirkung des Schweizers Gustav Amman (1885-1955) zurückgeht. Mit dem Bau eines Restaurationsgebäudes mit Kuppelsaal, Terrasse und Musikpavillon im Jahr 1903 wurde der Stadtgarten überörtlich zum beliebten Ausflugsziel.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2016)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 71-72, Köln.
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