Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Dümpelfeld – Lissendorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Dorsel, Insul, Müsch, Schuld, Wershofen
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 44,97″ N: 6° 53′ 17,45″ O 50,44582°N: 6,88818°O
Koordinate UTM 32.350.062,70 m: 5.590.332,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.563.131,47 m: 5.590.376,08 m
  • Schuld im Landkreis Ahrweiler (2016), rechts im Bild der Zugang zum früheren Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Dümpelfeld - Lissendorf, links der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Gertrud.

    Schuld im Landkreis Ahrweiler (2016), rechts im Bild der Zugang zum früheren Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Dümpelfeld - Lissendorf, links der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Gertrud.

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    Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-NC-SA 3.0
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    Franz-Josef Knöchel
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Insgesamt sechs Bahntunnel befanden sich auf der von 1912 bis 1973/1982 betriebenen Bahnstrecke von Dümpelfeld im Landkreis Ahrweiler nach Lissendorf im heutigen Landkreis Vulkaneifel. Die nicht elektrifizierte Nebenbahnstrecke entlang der Ahr „war geprägt durch Tunnel, Brücken und einen außergewöhnlich kurvenreichen Verlauf.“ (www.ahrdorf.de)

Die Bahnstrecke wurde um 1900 zusammen mit der „Vennquerbahn“ von Jünkerath nach Weywertz (heute deutschsprachige belgische Gemeinde Bütgenbach) als strategische Bahnstrecke geplant und sollte die „Ahrtalbahn“ mit der „Eifelstrecke“ verbinden.
Bie Dümpelfeld zweigte die Strecke über ein Gleisdreieck von der von Remagen am Rhein nach Ahrbrück führenden „Ahrtalbahn“ ab und traf nach 43,8 Kilometern bei Lissendorf auf die Bahnstrecke der „Eifelbahn“ von Köln über Euskirchen nach Trier.
Mit dem Bau der Strecke wurde 1907 begonnen. Die Arbeiten verzögerten sich wiederholt durch Hochwasser, Hang- und Bergrutsche sowie durch unerwartet aufwendige Erdbewegungen und notwendige Sprengarbeiten. Die Eröffnung der insgesamt 13,2 Millionen Mark teuren Strecke erfolgte am 1. Juli 1912.

In beiden Weltkriegen wurden die militärstrategisch bedeutsamen Ahrtalbahnen stark ausgelastet, u.a. für den Transport von Truppen und Nachschub in den Westen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Teile der Bahn zerstört, die Wiedereröffnung erfolgte 1946/47.

Der Personenverkehr zwischen Dümpelfeld und Lissendorf wurde zum 3. Juni 1973 eingestellt und der Güterverkehr zwischen Dümpelfeld und Hillesheim (Landkreis Vulkaneifel) zum 30. September 1973. Ende 1982 wurde schließlich auch der verbliebene Güterverkehrs-Abschnitt von Hillesheim nach Lissendorf stillgelegt. Die Strecke wurde weitestgehend zurückgebaut, auf Teilen verläuft heute der Ahr-Radweg (Abschnitte Insul - Schuld und Dorsel - Fuchshofen).

Neben zahlreichen Kurven und mehreren (Fluß-) Brücken prägen auch die insgesamt sechs Eisenbahntunnel das Bild der früheren Bahnstrecke:

NameLängeBeginn (Streckenkilometer)Ende (Streckenkilometer)
Insuler Tunnel91 Meter2,5022,593
Schulder Tunnel142 Meter3,9304,072
Rupenberg Tunnel275 Meter5,0805,356
Schellenberg Tunnel151 Meter7,5867,737
Müscher Tunnel273 Meter14,76215,035
Dorseler Tunnel220 Meter16,85217,072

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)

Internet
www.ahrdorf.de: Die Strecke Adenau - Dümpelfeld - Lissendorf – Jünkerath (abgerufen 18.11.2016)
de.wikipedia.org: Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf (abgerufen 18.11.2016)

Literatur

Jehnen, Manfred / Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.) (2012)
100 Jahre Dümpelfeld - Lissendorf - Jünkerath: Mythos Ahrstrecke. Feusdorf.
Kemp, Klaus (2013)
Die Ahrtalbahnen. Eisenbahnen zwischen Rhein und Eifel. Freiburg.

Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Dümpelfeld – Lissendorf

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1907 bis 1912, Ende 1973 bis 1982

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„Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Dümpelfeld – Lissendorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-261843 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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