Den Kern von Denklingen bildet eine Wasserburg, die im Jahr 1404 erstmals urkundlich belegt ist. Sie gehörte ursprünglich zur Herrschaft Homburg und schützte die Talquerung der Brüderstraße. Im Jahr 1485 ging sie durch Verpfändung in den Besitz der Grafschaft Berg über. Der Burgbereich besitzt einen annähernd rechteckigen Grundriss: Die aus Wall, Graben und Mauer bestehende Befestigung ist noch in Resten vorhanden. Nachdem die Burg Windeck zerstört worden war, wurde 1672 der Sitz des bergischen Amtes Windeck hierher verlegt. Das Hauptgebäude der Burg, dessen Bausubstanz aus dem 15. und dem 16. Jahrhundert stammt, wurde zum Amtshaus umgebaut und erhielt im 18. Jahrhundert ein Mansarddach. Der zweigeschossige Torbau entstand 1698. In der Durchfahrt lassen sich zu beiden Seiten die Vergitterungen von ehemaligen Gefängniszellen erkennen.
Nördlich des Amtshauses steht die alte Antoniuskirche. Womöglich ging sie aus einer Burgkapelle hervor, doch lässt sich eine Nutzung für die Pfarrseelsorge schon früh nachweisen. Noch zu Beginn des 16. Jahrhunderts war sie eine Filialkirche der Pfarrei Morsbach und wurde um 1550 von der Gemeinde Odenspiel betreut. In den Jahren 1693/94 entstand ein flacher Saalbau aus verputztem Bruchstein mit polygonalem Chor. Im Westen der Kirche sitzt ein schiefergedeckter Dachreiter auf. Ihr Inneres enthält eine Empore auf einem leicht hufeisenförmigen Grundriss und einen zierlichen Barockaltar. Der drehbare Tabernakel zeigte bei evangelischen Gottesdiensten statt der Türen ein Kruzifix. Als ab den 1880er-Jahren sowohl die katholische als auch die reformierte Gemeinde neue Gotteshäuser bauten, wurde die Antoniuskirche in ein Heimatmuseum umgewandelt. Seit einer grundlegenden Sanierung im Jahre 1957 wird sie wieder für den Gottesdienst genutzt. Die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute evangelische Kirche stellt eine Besonderheit dar, denn ihr Innenraum wurde 1996 zum Ort der Stille und Einkehr umgestaltet und zählt seitdem zu den Sakralräumen der Evangelischen Kirche Rheinland, die täglich zum Besuch einladen. Innerhalb des Ortes fallen riegellose Fachwerkkonstruktionen auf, die aus Gründen der Holzersparnis verwendet worden sind. Die Gefache erhalten dadurch ein vertikales Format, welches typisch für Denklingen ist.
Kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Eiershagen steht vor der Brücke über den Asbach auf der linken Straßenseite ein lang gestrecktes Gebäude mit dahinterliegender Scheune. Es handelt sich um die Denklinger Mühle, die bereits 1559 belegt ist und bis 1972 als Sägemühle genutzt wurde.
Die hiesige Objektgeometrie orientiert sich grob an der bebauten Fläche, die für Denklingen in der Karte der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) angezeigt wird (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht).
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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