Die Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Siegen (2007)
Copyright-Hinweis:
Heusch-Altenstein, Annette
Fotograf/Urheber:
Annette Heusch-Altenstein
Medientyp:
Bild
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Die Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Siegen (2007)
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Heusch-Altenstein, Annette
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Annette Heusch-Altenstein
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Die ehemalige Jesuitenkirche ist heute die katholische Pfarrkirche der Stadt. Im Jahr 1626 stellte der zur katholischen Konfession konvertierte Graf Johann der Jüngere von Nassau-Siegen eine Stiftungsurkunde für ein Kolleg der Societas Jesu aus. Nach einer Unterbrechung im Dreißigjährigen Krieg wirkten die Jesuiten seit 1651 wieder in der Stadt. Ihr Kolleg befand sich unterhalb des Oberen Schlosses, in dessen Mauern sie eine Schule führten. Als die für katholische Gottesdienste verwendete Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters niederbrannte und der alte Kirchenstandort für den Schlossneubau benötigt wurde, errichteten die Jesuiten in den Jahren 1702-24 etwas oberhalb des alten Standortes ein neues Gotteshaus. Die Pläne stammten von dem Ordensbruder Anton Hülse, einem überaus fähigen Baumeister, der über gute Kenntnisse der Jesuitenarchitektur des 16. und 17. Jahrhunderts verfügte. 1672-76 lebte Hülse im Kölner Jesuitenkolleg, aber er kannte auch II Gesu, die Kirche der Ordenszentrale in Rom. 1682 wurde Hülse mit einem Kirchenneubau für seinen Orden in Paderborn betraut. Anschließend vollendete er bis 1710 die ins Stocken geratenen Arbeiten an der Jesuitenkirche in Coesfeld, für die er einen Wandpfeilerraum mit gotisierenden Kreuzrippengewölben entwarf. Denselben Plan verwendete er auch für die Jesuitenkirche in Siegen.
In der Architektur von St. Mariä Himmelfahrt lassen sich somit zwei Einflüsse erkennen: einerseits die Nachgotik der Kölner Jesuitenkirche, von der auch das Patrozinium übernommen wurde, andererseits die Innenaufteilung von II Gesu. Hülses Kirchenbau gilt aufgrund seiner „Synthese aus Wandpfeilerbau und nachgotischen Bauelementen als Beispiel einer idealtypischen Jesuitenkirche überhaupt” (Jochen Luckhardt).
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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