Ehemalige Kapellenschule in Flammersbach, heute Bürgerhaus (2005)
Copyright-Hinweis:
Heusch-Altenstein, Annette
Fotograf/Urheber:
Annette Heusch-Altenstein
Medientyp:
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Das Gebäude der ehemaligen Kapellenschule in Flammersbach dient heute als Bürgerhaus (2005).
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Annette Heusch-Altenstein
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In Flammersbach fällt ein am Hang liegendes Gebäude mit Dachreiter auf, das heute als Bürgerhaus dient. Ursprünglich war es jedoch eine Kapellenschule. Diese Siegerländer Besonderheit diente mit einem Kapellen- und einem Schulteil einem doppelten Zweck. Ihre Entstehung geht auf die religionsgeschichtliche Entwicklung der Region zurück.
Die Forderung des Reformators Martin Luther nach Einrichtung „Teutscher Schulen“ führte Mitte des 16. Jahrhunderts unter Johann zu Nassau-Siegen zur Einführung der Kapellenschulen. Bereits 100 Jahre später waren sie im ganzen Siegerland verbreitet. Den Unterricht leitete meist ein Lehrer, der zugleich der Küster oder Glöckner der Kirche war. Als Lehrbücher dienten in erster Linie die Bibel, der Katechismus und das Gesangbuch. Aufgrund der konfessionellen Spaltung durch die nassauische Erbteilung waren die Kapellenschulen nach Konfessionen getrennt. So wurden 1827 im Altkreis Siegen 78 evangelische und 22 katholische Einrichtungen dieser Art gezählt. In Fällen, wo die Schule bereits vor dem Bau der Kapelle geplant war, entstand meist wie auch 1827 in Flammersbach, ein zweigeschossiger Bau, in dessen Obergeschoss der Gottesdienst gehalten wurde, während das Erdgeschoss als Schulraum diente.
Bestand die Kapelle bereits bei Gründung der Schule, so wurde ein Gebäudeteil für Schulzwecke angefügt. Diese Bauform ist sowohl im Siegener Stadtteil Eisern wie auch im Freilichtmuseum Detmolt zu besichtigen. Dort befindet sich heute die ehemalige katholische Kapellenschule, die 1962 im zwei Kilometer nördlich von Irmgarteichen liegenden Werthenbach abgebaut wurde. Die Kapellenschule im benachbarten Rinsdorf, die dem zweigeschossigen Typ angehört, stammt aus dem Jahr 1791 und ist heute Heimatstube. Sie wurde jedoch bis 1956 für ihren ursprünglichen Zweck genutzt und verfügt noch über einen original eingerichteten Klassenraum.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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