Die 1247 begonnene, im Jahr 1255 geweihte und 1256 vollendete zweischiffige Klosterkirche Seligenthal gilt als älteste Franziskanerkirche nördlich der Alpen. Ihr Baustil wird als „rheinische Spätromanik“ oder auch „rheinischer Übergangsstil“ bezeichnet, eine Mischform aus Romanik und Gotik. Sie wird seit 1834 als Pfarrkirche genutzt. Renovierungs- und Restaurierungsphasen 1894 und ab 1962 retteten ihre Bausubstanz.
Ausstattung Die seitlichen acht Fächerfenster im Chorraum sind keine mittelalterlichen Fenster, stammen aber in ihrer Struktur noch aus dem ersten Bauabschnitt der Kirche. Das große Barockkreuz im rechten Chorbereich stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und wurde aus Süddeutschland überführt. Das achteckige Taufbecken und der Altar stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die über ihre noch lesbare Inschrift auf das Jahr 1768 zu datierende Grabplatte vor dem Altar führt in eine darunter liegende Gruft, in der einst auch frühere Besitzer von Schloss Allner beigesetzt wurden. Die spätbarocke und mit einem Manual ausgestattete Orgel von 1780 stammt aus einer evangelischen Kirche im Oberbergischen. Sie wurde zur Neugründung der Pfarrei 1850 gekauft wurde und erhielt 1988 ihren heutigen zum Gesamtbild der Kirche passenden Anstrich.
„Die beiden künstlerisch wertvollen Andachtsbilder (hl. Antonius und hl. Franziskus) im linken Seitenschiff stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurden von Italien überführt. Ursprünglich waren die Andachtsbilder im Speiseraum der Mönche untergebracht. (…) Die Madonna im Seitenschiff stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie weist noch Reste der alten Fassung auf.“ (www.servatius-siegburg.de)
Vor dem Klostergebäude befindet sich eine Informationstafel des „Mönchsweg Sieg“ zum „Kunstwerk Klosterkirche“ (vgl. Abbildung in der Mediengalerie), die Beschreibung lautet:
Kunstwerk Klosterkirche Die 1247 begonnene, 1256 vollendete zweischiffige Kirche gilt als älteste Franziskanerkirche Deutschlands und wird der rheinischen Spätromanik zugeordnet. In weiten Teilen ihrer äußeren und inneren Gestaltung ist sie dem franziskanischen Armutsideal verpflichtet und erfüllt so die Forderungen des Ordens nach Bescheidenheit sakraler Bauten: Statt eines Turmes gibt es einen Dachreiter - und auch auf Querschiffe and Säulen hat man damals verzichtet. Heute finden wir im Inneren einige Konsolfiguren, wie eine Holzskulptur Franz von Assisis aus dem 18. Jahrhundert die früher in einer Giebelnische über dem Eingang stand. Im Mittelpunkt der Ausstattung steht der original romanische Wandtabernakel mit bekrönendem Giebel unterhalb des mittleren Chorfensters. Stilelemente dieser Art – wie auch den lichtdurchfluteten Chorraum – gab es im 13. Jahrhundert vorwiegend in italienischen Kirchen. An beidem lässt sich eine Verbundenheit der Mönche mit der Heimat ihres Ordensgründers ablesen. Für die Brüder bildete die Klosterkirche das Zentrum ihres geistlichen Lebens mit Gebet, Predigt und Seelsorge. Für die Menschen in der Umgebung war sie lange Zeit die einzige Pfarrkirche. Außerdem sorgte sie mit dem ihr verliehenen „Begräbnisprivileg“ für Einkünfte des Konvents: Adelsfamilien durften im Gegenzug zu Stiftungen ihre Mitglieder in der Kirche bestatten. Als das Kloster 1803 aufgelöst wurde, verfiel die Kirche zusehends. Erst eine neue Nutzung als Pfarrkirche für die Pfarrei Seligenthal im Jahr 1854 und zwei Renovierungs- und Restaurierungsphasen 1894 und ab 1962 retteten ihre Bausubstanz. Dabei entdeckte man am Chor Reste des farbigen romanischen Außenputzes sowie Teile eines alten Fußbodenmosaiks aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Baudenkmal Die Kirche St. Antonius ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Kreisstadt Siegburg, Stand: April 2007, Nr. A 52).
Internet www.servatius-siegburg.de: Kirche St. Antonius, Das ehemalige Franziskanerkloster Seligenthal (abgerufen 18.03.2022) www.servatius-siegburg.de: Kirche St. Antonius in Siegburg-Seligenthal (abgerufen 08.11.2016, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.03.2022) de.wikipedia.org: Kloster Seligenthal (Sieg) (abgerufen 08.11.2016)
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