Mahnmal in Friedrichssegen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Lahnstein
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 18′ 35,16″ N: 7° 39′ 13,73″ O 50,30977°N: 7,65381°O
Koordinate UTM 32.404.145,70 m: 5.573.939,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.404.182,47 m: 5.575.729,43 m
  • Mahnmal in Friedrichssegen (2016)

    Mahnmal in Friedrichssegen (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Bagic, Milena
    Fotograf/Urheber:
    Milena Bagic
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
In Friedrichssegen erinnert eine Gedenkstätte an die jüdischen Opfer der NS-Zeit. Sie wurde am 24. November 1996 eingeweiht.

Auf den drei Stein-Stelen sind 51 namentlich bekannte jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger eingetragen, die im August 1941 gezwungen wurden, in die ehemalige Arbeitersiedlung „Tagschacht“ in Lahnstein-Friedrichssegen zu ziehen. Sie mussten dort unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und Zwangsarbeit verrichten, die Männer in einem Eisenlager und Verschrottungsbetrieb, die Frauen in einem Ton- und Dachziegelwerk. Im Juni und August 1942 wurden sie über Frankfurt und Theresienstadt in die Konzentrationslager Sobibor, Treblinka und Auschwitz deportiert und ermordet. Die Jüdinnen und Juden stammen aus den Taunus- und Westerwaldgemeinden Bad Ems, Eltville, Erbach, Herschbach, Kamp, Lierscheid, Montabaur, Rauenthal/Rheingau, Welterod und Weyer sowie aus Ober- und Niederlahnstein.

Auf der mittleren Stele ist zu lesen: „Den Opfern zum Gedenken. Den Lebenden zur steten Mahnung“.

Standort Friedrichssegen
„Um die Städte und Landgemeinden - wie es im Behördendeutsch hieß - “judenfrei„ zu machen, begannen NS-Stellen ab Herbst 1940 mit der Zwangsumsiedlung aller Juden innerhalb des deutschen Territoriums. Die Behörden im Rhein-Lahn-Gebiet bestimmten hierfür für die hiesigen Juden das Tagschachtgelände in Friedrichssegen mit seinen 24 Häusern, wo bis 1913 Erz abgebaut worden war. Dieser abgelegene und vor fremden Blicken geschützte Ort eignete sich - nach Ansicht der örtlichen Behörden - für eine zentrale Sammlung und Kasernierung der Juden sowie für ihren “geschlossenen Arbeitseinsatz„ vor der Deportation“ (KUHN / SEIBERT 2015, S. 14).

(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)

Literatur

Kuhn, Hans G.; Seibert, Hubertus / Lahnsteiner Altertumsverein 1880 e.V. (Hrsg.) (2015)
Was geblieben ist: Spuren jüdischen Lebens in Lahnstein. Ehemalige Synagoge Oberlahnstein, jüdischer Friedhof Niederlahnstein, alter und neuer jüdischer Friedhof Oberlahnstein. S. 14f., Lahnstein.
Stadtarchiv Lahnstein (2016)
Lahnstein hat Geschichte (448). Vor 20 Jahren wurde das Mahnmal in Friedrichssegen errichtet. In: Rhein-Lahn-Kurier 46/2016, Höhr-Grenzhausen.
Stadtarchiv Lahnstein (2008)
Lahnstein hat Geschichte (153). Vor 70 Jahren: Zerstörung der Synagogen. In: In: Rhein-Lahn-Kurier 48/2008, Höhr-Grenzhausen.

Mahnmal in Friedrichssegen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Erzbachstraße
Ort
56112 Lahnstein - Friedrichssegen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1996

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Milena Bagic, Bernd Geil: „Mahnmal in Friedrichssegen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-256284 (Abgerufen: 26. April 2024)
Seitenanfang