Das Martinstor ist auf der Höhe des südlichen Portals gelegen und bildet den Weg zum Eingang über den sich anschließenden Friedhof. 1829 wurde es anstelle eines älteren Vorgängers errichtet. Die Jahreszahl 1746 an der Unterseite des Bogens lässt die Vermutung zu, dass dieser zweitverwendet wurde.
Das gesamte Tor ist 5,7 Meter breit, wobei die Breite des Tores selber nur 2,56 Meter beträgt. Das Metalltor innerhalb des Bogens ist zweigeteilt. An den Spitzen des stufenförmigen Tores sind vergoldete Lilien sowie ein kreuzähnliches Ornament am höchsten Punkt in der Mitte angebracht.
Die Mauer ist aus Schieferbruchsteinen und das Gewände (Ausschrägung ins Mauerwerk) aus rotem Sandstein. Damit setzt sich die Analogie der verwendeten Baustoffe aus der Kirche und zum Teil der Fatimakapelle hier fort. Auf der linken Seite ist ein erneuertes, rechts ein nachgeformtes Gewände.
Abgebildet ist in der Nische über dem Torbogen der heilige Martin auf einem Pferd, der für einen Bettler seinen Mantel teilt. Ein Schwert fehlt jedoch bei dieser Darstellung. Die aus Holz gestaltete Figurenkomposition stammt aus dem 18. Jahrhundert. 1990 wurde es von Oberweseler Bürgern restauriert.
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Fischer, Ludger / Arbeitsgemeinschaft für Landschafts- und Umweltschutz und für Denkmalpflege e.V. in der Stadt Oberwesel (Hrsg.) (1992)
Heimat Oberwesel. Zwischen Liebfrauen und St. Martin. Ein Stadtführer. S. 76, Oberwesel.
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 596-598, München u. Berlin.
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