Das Kalkvorkommen wird bereits seit Jahrhunderten wirtschaftlich abgebaut. Der Abbau veränderte das Landschaftsbild nachhaltig. Bereits in der Römerzeit galt gebrannter Kalk als wichtiger Bestandteil des Mörtels. Nach einer neuzeitlichen Karte sollen die Kalksteinbrüche und Kalköfen ursprünglich nur im Bereich des Weinbergerhofes errichtet worden sein. Es ist davon auszugehen, dass diese Betriebe ausnahmslos in herrschaftlichem oder städtischem Besitz waren. Mitte des 20. Jahrhunderts stieg die Bedeutung von Fabrikzementen, die wesentlich günstiger als der Weißkalk angeboten werden konnten. Daher musste die einfache Kalkbrennerei in Feldöfen an vielen Orten eingestellt werden.
Östlich der ehemaligen Gaststätte Weinberger Hof befindet sich einer von zwei noch erhalten gebliebenen Kalköfen. Diese waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb. Damit beim Prozess des Kalkbrennens nicht zu viel Brennholz benötigt wurde, baute man den Ofen in den Boden hinein. Das umliegende Erdmaterial sorgt auf diese Weise für zusätzliche Wärmeisolation.
Heute sind noch der Zugang und der Schornstein von außen sichtbar. Der Eingang ist durch eine massive Stahltür verschlossen und mit Pflanzen und Unkraut zugewachsen. Von außen kann daher kein genaues Urteil über den Zustand des Ofens gefällt werden. Die Tür lässt allerdings vermuten, dass noch immer das Gewölbe der ehemaligen Brennerei unter dem Erdhügel vorhanden ist. Der Pflanzenbewuchs zeigt aber auch, dass der ehemalige Kalkofen nicht mehr gepflegt wird.
Die Kalköfen an der L 242 sind als Kulturdenkmäler in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Bad Kreuznach, S. 50).
(Marius Schäffer, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Internet
de.wikipedia.org: Kalkofen (abgerufen: 07.10.2016)