Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der Aufschluss einer Kalkhalde, die aus den Abfallprodukten einer ehemaligen Sodafabrik, den Solvaywerken, enstand.
Copyright-Hinweis:
LVR-Fachbereich-Landschaftliche Kulturpflege
Fotograf/Urheber:
Fine Tonhauser
Medientyp:
Bild
Auf dieser Halde lagern kohlesaure Kalkrückstände aus der ehemaligen Sodafabrik Honigmann, später Solvaywerke, in Würselen. Die Fabrik stand in Würselen-Grevenberg an der Aachener Straße und war von 1870 bis 1929 in Betrieb. Die eindrucksvolle Kalkhalde mit ihren weißen Hügeln steht unter Naturschutz und ist nicht zugänglich.
Die Rückstandsdeponie am Teuterhof wurde im Spülversatz Verfahren angelegt, indem eine Rohrleitung vom Werksgelände aus bis ins Wurmtal verlegt wurde. Das Grundstück der Halde ist ungefähr 5 Hektar groß und gehörte dem Landwirt des benachbarten Teuterhofs, Peter Josef Eschweiler (geboren 1862, gestorben 1941). Ihm wurde das Recht am Eigentum der Rückstände zugesprochen. Das Erbe ging 1941 an seine 5 Töchtern über. Zum Vorsitzenden der Erbengemeinschaft wurde der Schwiegersohn von Peter Josef Eschweiler, der Grubenbetriebsführer Heinrich Wilden (geboren 1899, gestorben 1986) ernannt. Er wohnte in der oberhalb des Teuterhofes am Waldrand gelegenen Villa. Der allgemeine Rohstoffmangel nach dem Krieg 1945 veranlasste Heinrich Wilden, Abnehmer für die Rückstände aus der Ammoniak-Soda Produktion zu finden. Die chemische Industrie an Rhein und Ruhr zeigte Interesse und so ließ Heinrich Wilden am Fuß der Halde zahlreiche Betriebs- und Verladeanlagen errichten. Teile der Fundamente der Ladestation sind noch heute erkennbar. Weiterhin gehörten ein Seilbagger und eine Feldbahn zur Ausstattung. Der Abbau wurde Anfang oder Mitte der 1950ziger Jahre eingestellt, so dass sich der Haldenkörper stark verkleinerte. Als sich die Rohstoffversorgung der Chemieindustrie besserte und Lieferverträge nicht verlängert wurden, verkaufte Heinrich Wilden den Rest der Halde an die Eisen und Metall AG mit Sitz in Gelsenkirchen.
Hinweis Das Objekt „Kalkhalde am Teuter Hof“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Oberes Wurmtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 087).
(Fine Tonhauser, LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit/Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016; ergänzt 2020 durch freundliche mündliche Hinweise von E. Thurau)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.