Der älteste Teil des Gebäudekomplexes wurde um das Jahr 1800 errichtet und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Der Erbauer des Anwesens war im Erzabbau tätig und arbeitete dort als Steiger. Zusätzlich führte er einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb. Als Steiger werden Aufsichtspersonen im Bergbau bezeichnet (vgl. Liessmann 1997, S. 316).
Nach dem Ersten Weltkrieg (1918/1919) wurde der landwirtschaftliche Betrieb im Haupterwerb bewirtschaftet. Er beinhaltete unter anderem Milchviehhaltung, Ackerbau und Obstbau mit Veredelung sowie Obstweinherstellung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Betriebsfläche auf circa 40 Hektar erweitert. Der landwirtschaftliche Betrieb im Haupterwerb endete um das Jahr 1995. Seitdem wird er im Nebenerwerb fortgeführt. Im Zuge der Umstrukturierung wurde insbesondere die Viehhaltung erheblich reduziert. Aufgrund der Umstrukturierungen sind einige der ehemals zum Betrieb gehörenden landwirtschaftlichen Nutzflächen fremdverpachtet.
Der Hof liegt an einem Weg mit dem Namen „Im Pfädchen“. Diesr Weg zweigt von der Seibersbacher Straße in westliche Richtung ab. Westlich des beschriebenen Anwesens ist ein Befahren mit PKW nicht möglich.
Das Hauptgebäude besteht vollständig aus unverputztem Bruchstein, das Dach ist mit roten Ziegeln gedeckt. Der östliche Teil dieses Gebäudes dient heute als Wohnhaus. Westlich schließt direkt eine Scheune an, die bis zur Aufgabe der Viehhaltung die Stallungen beinhaltete. Heute wird diese Scheune ausschließlich als Garage genutzt. Der Aufbau des Gebäudes lässt darauf schließen, dass der heute als Wohnhaus genutzte Teilbereich als erstes erbaut wurde. Die angrenzende Scheune muss zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden sein.
Gegenüber dem Hauptgebäude befinden sich zwei große Scheunen, in denen landwirtschaftliche Geräte aufbewahrt werden. Diese beiden Scheunen wurden zwischen den Jahren 1979 und 1984 errichtet. Dem Hofkomplex sind in unmittelbarer Nähe weitere Flächen zuzurechnen. An der Seibersbacher Straße werden heute noch Esel auf einer Wiese gehalten, dort befindet sich auch eine Scheune.
(Janina Boerder, Mona Ritter u. Alexander Gantner, Universität Koblenz-Landau 2016 / freundliche Hinweise von den Ortskundigen Günter Götz und Herr May, 2016)
Quellen Landschaft im Wandel (2000): Blatt 6012 - Stromberg; Topographische Karte Blatt 6012 - Stromberg, Jahr 1979 Landschaft im Wandel (2000): Blatt 6012 - Stromberg; Topographische Karte Blatt 6012 - Stromberg, Jahr 1984
Literatur
Wilfried Liessmann (1997)
Historischer Bergbau im Harz. Heidelberg.
Landwirtschaftsbetrieb „Im Pfädchen 10“ in Dörrebach
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