Torturm Schönburg Oberwesel

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Museen
Gemeinde(n): Oberwesel
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 06′ 4″ N: 7° 43′ 55,41″ O 50,10111°N: 7,73206°O
Koordinate UTM 32.409.322,32 m: 5.550.642,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.409.361,16 m: 5.552.423,32 m
  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Blick auf den Torturm von Südwesten.

    Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Blick auf den Torturm von Südwesten.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Bis zum Bau der Mantelmauer gehörte er zur Hauptverteidigungslinie der Burg, danach verlor der Turm seine ursprüngliche Wehrfunktion.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Über dem Tor ragt ein flacher Erker hervor, unter dem ein roter Sandstein mit der Jahreszahl 1589 in die Wand eingelassen ist. Bei diesem Stein muss es sich aber um eine Zweitverwendung handeln.

    Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Über dem Tor ragt ein flacher Erker hervor, unter dem ein roter Sandstein mit der Jahreszahl 1589 in die Wand eingelassen ist. Bei diesem Stein muss es sich aber um eine Zweitverwendung handeln.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Über dem Tor ragt ein flacher Erker hervor, unter dem ein roter Sandstein mit der Jahreszahl 1589 in die Wand eingelassen ist.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Über dem Tor ragt ein flacher Erker hervor, unter dem ein roter Sandstein mit der Jahreszahl 1589 in die Wand eingelassen ist.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016): Eine Schießscharte im Turm.

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  • Schönburg Oberwesel (2016): Blick auf die Schönburg von Südwesten.

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  • Torturm der Schönburg Oberwesel (2016)

    Torturm der Schönburg Oberwesel (2016)

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Im Süden der Burganlage liegen der Torturm, die Kapelle, die Kemenate, der Barbarossa- und Gefängnisturm, der Palas und der obere Burghof sowie der Hohe Mantel und der untere Burghof.
Untersuchungen haben ergeben, dass der sechsstöckige, 25 Meter hohe Torturm in die Zeit zwischen 1141 und 1161 zu datieren ist. Der Turm weist mit dem beidseitigen Fallgitter eine besondere Konstruktion auf. Damit ist er der älteste Fallgitterturm Deutschlands. Bis zum Bau der Mantelmauer gehörte er zur Hauptverteidigungslinie der Burg, danach verlor der Turm seine ursprüngliche Wehrfunktion.
Der Trapezgrundriss weist im Süden eine Breite von 8,5 Meter und im Norden von 10 Metern auf. Die Länge misst 8,3 Meter. Die Schießscharten des Wehrturmes sind überwiegend nach Süden und Westen ausgerichtet und im Inneren zu einer breiten und erhöhten Nische ausgebaut. Der Lichteinfall durch die wenigen Schießscharten sind begrenzt.

Das erste Geschoss ist ein doppelgeschossiger Raum mit einem Tonnengewölbe, der nur von oben betreten werden konnte. Deshalb diente er möglicherweise als Vorratsraum.
Auf die Wehrfunktion hindeutend, ist der Eingang im zweiten Obergeschoss in ca. 11 Metern Höhe an der Nordseite durch einen Rundbogeneinstieg. Knapp unter dem ehemaligen Eingang, der heute zu einem Fenster verkleinert wurde, liegt der kleinste der drei Wohnräume. Die stufenförmig abfallenden Nischen werden von Eichenbalken abgefangen. Die Schräge in der Osthälfte der Nordwand war wahrscheinlich Ansatzpunkt für einen geplanten Kamin. In der Ostwand ist eine Rundbogenöffnung eingelassen, die durch eine zweiflügelige Tür verschlossen werden konnte. Die Reste der Pfannen- und Angelsteine aus Sandstein sind noch erhalten.

Im dritten Geschoss ist der Haubenkamin mit erneuerten Rauchmantel und niedriger Feuerstelle im Südosten angelegt. Der dazugehörige Schlot führt durch die Ostwand ins Freie. Durch den Kamin konnte der darüber liegende Raum beheizt werden. Dieser Raum ist der einzige im gesamten Turm, der eine Balkendecke besitzt. Der Raum im vierten Geschoss weist wieder das typische Tonnengewölbe auf. Zusätzlich wurde hier eine Nische mit Schießscharte zur Ostseite angelegt. Ursprünglich war im fünften Obergeschoss eine Wehrplatte mit Zinnenkranz. Der heutige gerade Mauerabschluss mit den zu jeder Seite drei Rundbogenfenstern geht auf den Umbau durch Rhinelander zurück.
Die zwischen 2 und 3,5 Meter mächtigen Mauern lassen den Wohnraum für das Wachpersonal klein ausfallen. Die Feuerstelle wurde für das Zubereiten von Mahlzeiten genutzt und nicht wie weitläufig angenommen zur Aufbereitung von Pech und Schwefel. Dies war nicht nur eine überaus teure Angelegenheit, sondern beim Fall aus großer Höhe auch schnell zu kalt.
Wie die meisten anderen Gebäude auch, war der Turm ebenfalls ursprünglich verputzt. Die mit rotem Mörtel verputzten Innenräume der einzelnen Geschosse sind über schmale Treppen an der jeweiligen Nord- und Ostwand verbunden. Dies erlaubte eine Verteidigung mit geringen Mitteln.

Das an der Südseite des Turmes vorgelagerte Gebäude mit zwei Geschossen wurde 1968 um zwei weitere Geschosse aufgestockt. Über dem Tor ragt ein flacher Erker hervor, unter dem ein roter Sandstein mit der Jahreszahl 1589 in die Wand eingelassen ist. Bei diesem Stein muss es sich aber um eine Zweitverwendung handeln.
Im Inneren des Turmes sind seit der Restauration 2010 / 2011 ein Museum mit Shop und eine kleine Touristinfo eingerichtet. Geöffnet ist das Museum (außer montags) von April bis Oktober.

(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016).

Literatur

Bornheim gen. Schilling, Werner (1992)
Oberwesel. (Rheinische Kunststätten, Heft 81.) S. 17-22, Neuss (10. durchgesehene Auflage).
Familie Hüttl (Hrsg.) (o.J.)
Die Geschichte der Schönburg. Bingen.
Fischer, Ludger / Arbeitsgemeinschaft für Landschafts- und Umweltschutz und für Denkmalpflege e.V. in der Stadt Oberwesel (Hrsg.) (1992)
Heimat Oberwesel. Zwischen Liebfrauen und St. Martin. Ein Stadtführer. S. 102-111, Oberwesel.
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 754-757, München u. Berlin.
Schwarz, Anton (2000)
Eine Zeitreise durch Oberwesel. Historischer Stadtführer. S. 102-108, Dielheim.
Schwarz, Anton Ph. (2004)
Oberwesel. Bilder aus der Geschichte einer kleinen Stadt am großen Strom. S. 105-124, Koblenz.

Torturm Schönburg Oberwesel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf Schönburg
Ort
55430 Oberwesel
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Museen
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1141 bis 1161

Empfohlene Zitierweise

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Kira Bublies: „Torturm Schönburg Oberwesel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-254978 (Abgerufen: 5. Mai 2024)
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