An der Westfassade deuten Einschnitte im unteren Mauerbereich darauf hin, dass dort möglicherweise weitere Gebäude, wie Schuppen, Vorratskammern oder Kellerräume angebaut waren, die heute nicht mehr existent sind. Die Schmiede an der Nordseite ist heute eine Ruine, die teilweise zu einem eingeschossigen Schuppen umfunktioniert wurde. Auf der südöstlichen Seite ist ein sechseckiger Treppenturm mit einer linksdrehenden Wendeltreppe und einem Pyramidalhelm angebaut.
Die Ostseite des Wohnbaus hat zwei Fensterachsen, wobei die nördlichen Doppelfenster einen Mittelpfosten aufweisen. Das unterste Doppelfenster auf der Nordseite besitzt ein altes Sandsteingewände (Ausschrägung ins Mauerwerk). Die anderen beiden wurden anscheinend nach diesem Vorbild angefertigt. Alle anderen Fenster wurden ebenfalls nach diesem Vorbild gestaltet. Die Fenster sind typisch für Gebäude, die vor dem 20. Jahrhundert erbaut wurden. Die Fenster wurden durch Sprossen unterteilt, weil die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Außerdem verankern sich die Fenster optisch in der Wand und erzeugen ein stimmiges Gesamtobjekt.
T. J. Rhinelander, der New Yorker, der die Schönburg 1885 kaufte, ließ um 1900 auch im Sockel Fenster einlassen, sodass der Bau viergeschossig wurde.
Zwei weitere Objekte stoßen direkt an das Haus an. Zur Rheinseite ein in den 1950er Jahren errichteter Bau mit vier Flachbogenfenster und einer Dachterrasse. Im Westen ein schmaler dreigeschossiger Bruchsteinbau mit Walmdach. Dieser schließt die Lücke zwischen Turm und Palas.
Ob der Treppenturm oder der Bau zwischen Turm und Palas an der Westseite schon vor dem 16. Jahrhundert entstanden sind, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden.
Mit der Bedingung Rhineländers auf der Burg eine internationale Begegnungsstätte für Jugendliche einzurichten, wurde im nördlichen Teil 1953 das Kolpinghaus eröffnet. Die Eröffnung und ein weiterer Ausbau zogen zahlreiche Gäste nach Oberwesel, unter anderem der Trierer Bischof, Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer.
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016)