Ab 1849 wurde mit dem Bau der Kreuzwegestationen begonnen. Bis 1858 wurden 10 Stationen errichtet. Heute verfügt der Kreuzweg über 14 Stationen.
Bei den Stationen handelt es sich um Bildstöcke, die in der Regel um die 3,9 Meter hoch, 90 Zentimeter breit und 60 Zentimeter tief sind. Die Maße sowie die Gestalt sind jedoch von Bildstock zu Bildstock unterschiedlich. Sie stehen im Hang oder sind in das Stützmauerwerk integriert. Die Bildstöcke sind je in zwei Geschosse gegliedert. Auf dem pfeilerartigen Untergeschoss lässt sich in eine Nische eingelassen ein Hochrelief ausmachen.
Auffällig ist, dass die ersten drei Bildstöcke aus Sandstein bestehen, in die ein Profil hineingearbeitet wurde. Die restlichen Stationen besitzen lediglich eine Sandsteinüberdachung. Der Rest wurde verputzt. Die letzte Station (Station 14) wird durch einen größeren Bildstock südöstlich der Kalvarienbergkapelle repräsentiert.
Der Kreuzweg orientiert sich an der szenischen Darstellung des Kreuzweges aus Sicht der Romantik. Dargestellt sind:
- Verurteilung durch Pilatus
- Kreuzauflegung
- Der erste Fall Christi
- Begegnung Christi mit der Mutter
- Christus und Simon von Kyrene
- Veronika mit dem Schweißtuch Christi
- Christi zweiter Fall an der Gerichtspforte
- Drei weinende Frauen
- Der dritte Fall Christi am Fuß des Berges (Aquarell)
- Entkleidung Christi
- Kreuzannagelung
- Kreuzigung
- Kreuzabnahme
- Grablegung
Der Kreuzweg beginnt an der Kapelle hinter der Evangelischen Kirche und führt zum Teil über Serpentinen und abschnittsweise eingelassene Stufen am Hang des Michelfeldes bis zur Hardt hoch. Hier endet er an der Kalvarienbergkapelle. Der Weg muss hangseitig von einer Schieferbruchsteinmauer gestützt werden.
Den Start des Kreuzweges bildet eine Kapelle mit rotbraun gestrichenem Backsteinmauerwerk, die im Jahr 1850 errichtet wurde. Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und verfügt über eine eingezogene Rundapsis (halbkreisförmiger Raumteil). Die Fassade dieser Kapelle wird durch Konsolen und Lisenen (hervortretende horizontale Verstärkung der Wand) gegliedert. Außerdem lassen sich ein Rundbogenfenster sowie ein rundbogiger Eingang ausmachen. Die Decke präsentiert sich durch ein Kreuzgratgewölbe. Eine Besonderheit ist die in der Apsis stehende lebensgroße in gipsgefasste Figur eines knienden Christi vor dem Ölberg. Diese Figur stammt vermutlich aus dem Jahr 1858.
(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)