Das dreigeschossige Fachwerkhaus ist sowohl giebel- als auch traufständig. Bei einem traufständigen Haus verläuft die waagrechte obere Kante des Daches parallel zur Straße. Ein Merkmal eines giebelständigen Objekts ist, dass der Giebel und die Fassade in einer Flucht sind bzw. der Giebel zur Straße gebaut ist. Bei dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Haus wurden im 18. und 20. Jahrhundert An- und Umbaumaßnahmen durchgeführt.
In das verputzte Bruchsteingeschoss ist ein Segmentbogeneingang mit Oberlicht und vorliegender vierstufiger Basalttreppe eingelassen, welcher inklusive der Fenster im 20. Jahrhundert überarbeitet wurde. Über dem Oberlicht ist die Jahreszahl 1615 eingetragen, die jedoch erst nachträglich eingesetzt wurde. Der Sockel des Hauses ist dementsprechend höher angelegt, was durch die Hochwassergefahr erklärt werden kann. So finden sich im ersten Geschoss auch keine Räume mit Wohnfunktion.
Die Fenster sind wohl nachträglich bei Umbaumaßnahmen verändert worden, so dass diese nicht mehr axial ausgerichtet sind.
Das Fachwerkgeschoss sitzt auf auskragenden Balkenköpfen auf.
Die einzelnen Geschosse und das Giebelfeld mit der integrierten Dachluke sind durch Brettgesimse voneinander getrennt. Diese weisen zudem, wie der Giebelüberstand, eine Bemalung auf.
Bei der zweiflügeligen und gefelderten, klassizistischen Tür sind zum Teil noch die Originalbeschläge erhalten.
(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)