Der Marktplatz Der Platz wurde im 13. Jahrhundert mit dem Straßennetz angelegt, um den sich der zentrale Siedlungskern entwickelte. Das Areal war spätestens im Mittelalter, möglicherweise aber auch schon zur römischen Zeit besiedelt.
Der Marktplatz ist der Standort des Wirtschaftshofes, den Otto I. 966 an Magdeburg verschenkte. Die Bedeutung des Platzes zeigt sich auch am nahe gelegenen Rathaus. Der Gesamteindruck des Areals ist durch die nachmittelalterlichen Fachwerkhäuser sowie die Bauten westlich der Durchfahrtsstraße bestimmt.
Das Fachwerkhaus Das Haus schließt sich im Norden an den rechteckigen, zum Rhein hin abfallenden Kopfsteinpflasterplatz an. Der heute zusammengehörige Baukomplex bestand ursprünglich aus einem giebel- und einem traufständigen Haus. In den 1960er Jahren wurde das Sichtfachwerk zur Marktseite freigelegt. Allerdings wurden die aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammenden Gebäude 1978 abgerissen. Die Eichenbalken des historischen Fachwerks wurden in den Neubau integriert.
Die zwischen 1979 und 1981 neu errichteten Häuser sind nach dem Vorbild der Häuser gebaut, die dort vorher standen. Die baulichen Abweichung gegenüber den Vorgängerbauten betreffen vom äußeren Anschein her in erster Linie die Fenster, die Geschoss- und die Traufhöhe. Der Gebäudekomplex besitzt ein massives Erdgeschoss. Die barocken Haustüren wurden in den Neubauten verwendet. Die Zusammenlegung der Häuser lässt sich beispielsweise an den unterschiedlich hoch eingesetzten Fenstern im Erdgeschoss erkennen.
Der höher gelegene Gebäudeteil ist ein dreigeschossiger, traufständiger Rähmbau. Ein Rähmbau ist eine besondere Bauweise des späten Mittelalters bei der die Außenwände jeweils die Last eines einzelnen Geschosses tagen. Außerdem konnte so das nächste Geschoss etwas überstehend gebaut werden, so dass auf kleinen Grundflächen mehr Raum gewonnen werden konnte. Die Fachwerkzwerchhäuser sind mit einer Rundbogenluke versehen. Der niedrigere, zum Rhein gelegene Gebäudeteil wies bis zum Fachwerk, bedingt durch die Hochwassergefahr, zwei niedrige Geschosse auf. Heute ist das ehemalige dreigeschossige, giebelständige Haus nur noch zweigeschossig, der Giebel und die Fassade sind in einer Flucht bzw. der Giebel ist zur Straße gebaut. Zur Rheinseite lassen sich sieben Fensterachsen, zur Marktseite lediglich drei Fensterachsen ausmachen. Analog, um eine Einheit zu schaffen, lässt sich auch hier eine rundbogige Ladeluke im Giebel finden. Heute sind alle Türen und Fenster im ersten Geschoss in rotem Sandstein gefasst, wodurch ein einheitliches Bild entsteht.
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Fischer, Ludger / Arbeitsgemeinschaft für Landschafts- und Umweltschutz und für Denkmalpflege e.V. in der Stadt Oberwesel (Hrsg.) (1992)
Heimat Oberwesel. Zwischen Liebfrauen und St. Martin. Ein Stadtführer. S. 46-47, Oberwesel.
Hausknecht, Josef (1986)
Oberwesel in alten Ansichten. Zaltbommel (2. Auflage).
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 968-969, München u. Berlin.
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