In der Liebfrauenstraße 33 steht ein zweigeschossiges, giebelständiges Kellereigebäude (Rheingoldkellerei) mit einem flach ausladenden Satteldach aus Schiefer. Merkmal eines giebelständigen Objekts ist, dass der Giebel und die Fassade in einer Flucht sind bzw. der Giebel zur Straße gebaut ist. Das Gebäude wurde im Jahre 1865 errichtet und 1927 / 1928 um einen hinten anschließenden Teil erweitert. Zwei Jahre später folgten weitere Umbaumaßnahmen.
Beschreibung: Das Gebäude an sich verfügt über einen flachbogigen Gewölbekeller. Über diesem befindet sich ein beige-sandfarbenes Gebäude mit vier Fensterachsen. Hierbei handelt es sich um die schmale, zur Liebfrauenstraße ausgerichtete Hausseite, die zugleich die Giebelseite darstellt. An dieser Fassadenseite befindet sich über den vier gesprossten Rechteckfenstern je Geschoss eine horizontal verlaufende Verdachung. Die Fenster an der giebelständigen Fassade wurden mit einer schlammgrünen Farbe umrahmt. Zudem wurden die Fenster im oberen Drittel durch einen schlammgrünen Querbalken in beiden Geschossen miteinander verbunden und die Gebäudeecken in Schlammgrün hervorgehoben. Das Giebelgeschoss wurde ebenfalls durch einen schlammgrünen Querbalken farblich abgesetzt. Hier befinden sich in der Mitte zwei längsrechteckige Sprossenfenster. Die Fenster wurden in dieser Zeit durch Sprossen unterteilt, da die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Oberhalb der Lücke dieser beiden Fenster lässt sich ein kleineres rechteckiges Doppelfenster ausmachen. Zudem lassen sich links sowie rechst der beiden Fenster in der Mitte je ein kleines annährend quadratisches Fenster ausmachen. Zwischen den beiden Fenstern in der Mitte steht folgender Spruch: „Unser Brot ist der Wein, unsere Heimat der Mittelrhein“. Außerdem lassen sich im Giebel Malereien ausmachen. Abgebildet sind ein Mann (links) und eine Frau (rechts) bei der Weinlese.
Über dem Giebel schließt das durch hölzerne Streben abgestützte flache Satteldach an. An der Giebelseite wurde das Satteldach mit einer ausgeprägten Ornamentik verziert. Hierbei handelt es sich um einen Schweizer Stil. Der Einfluss des Schweizer Stils wurde ausgewählt, weil er die Verbindung von Landschaft und Kultur widerspiegeln sollte.
Die Traufseite des Gebäudes befindet sich im Norden. Hier schließt sich ein Hof an. Der flachbogige Eingang liegt an der sechsachsigen Traufseite des Gebäudes. Über eine Treppe, die von zwei Seiten begehbar ist, kann der Eingang erreicht werden. 1930 erhielt der Haupteingang eine profilierte Steinrahmung.
Um das gesamte Gebäude herum verläuft ein farblich abgesetzter Sockel mit eingezeichneten Fugen. Am seitlichen Kellereingang lässt sich ein abgeschrägtes aus Rotsandstein bestehendes Gewande ausmachen. Eine weitere Auffälligkeit bildet der abgeschrägte Sturz. Hier lässt sich das Schönburger Wappen mit Glevenrad erkennen. Dieses wird flankiert durch die Jahreszahl 1654 sowie folgende Majuskeln O V S. Es wird vermutet, dass diese Buchstaben für Otto von Schönburg (1639- 1956) stehen.
(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 959f., München u. Berlin.
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