In der Liebfrauenstraße 17 steht eine zweigeschossige Villa, die 1890 von dem Weinhändler Heinrich Brandmüller in Auftrag gegeben wurde. Wie für viele Oberweseler Villen typisch handelt es sich hierbei um eine Winzervilla. Anzeichen hierfür sind die Verwendung von unverputztem Sandstein, sowie die prunkvolle Fassade mit einem Erker.
Die zur Liebfrauenstraße gerichtete Fassade ist in drei Achsen gegliedert. An dieser Fassade befinden sich gekuppelte Stichbogenfenster. In der Mitte des Obergeschosses tritt eine Doppelachse als flacher Giebelrisalit hervor. Dieser wird durch einen Rundbogenfries sowie von profilierten Sandsteinkonsolen, die wiederum der für Winzervillen typischen Akzentuierung dienen, gestützt. Wie bereits angesprochen, weist diese Winzervilla einen Erker auf. Dieser liegt jedoch nicht wie gewöhnlich an der Mittelachse der Hauptfassade, sondern an der Südostecke des Gebäudes. Dies dient vor allem der seitlichen Belichtung. Der Erker weist weitere Besonderheiten auf. Hierzu zählen das Spitzbogenfenster, eine abgetreppten Konsole, über welcher sich das Fenster befindet sowie einen abgetreppten Zahnfries, der sich unterhalb des Spitzhelms befindet. Das Rechteckfenster an der Stirnseite des Erkers fällt nicht nur durch das gotische Maßwerk, sondern auch durch die farbige Verglasung der zwei aufgesetzten Spitzbogenfenster, sowie des Rundfensters besonders auf. Bei der Verdachung handelt es sich um ein Walmdach über Konsolenfries. An der Westfassade ragt das Satteldach des Mittelrisalits heraus. Das Eingangsportal der Winzervilla befindet sich an der Nordseite. An der dem Garten zugewandte Südseite befindet sich eine Holzloggia.
Eine weitere Besonderheit des Gebäudes ist der zweigeschossige Keller mit Schieferplattenböden. Das untere Kellergeschoss verfügt über vier große tonnengewölbte Räume, die sich bis unter den westlich anschließenden Hof ziehen. Dieses Kellergeschoss dient zum Teil als Fasslager. Über die Verwendung des oberen Kellergeschosses ist nichts bekannt. Bekannt ist jedoch, dass der Kellerraum über preußische Kappendecken sowie eine Holztreppe verfügt.
(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 957f., München u. Berlin.
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