Das Erdgeschoss ist aus Bruchstein gemauert. Das darüber liegende, auskragende (vorspringende) Fachwerk ist verputzt. Das rundbogige Eingangsportal ist aus der Mitte nach links versetzt und von Doppelfenstern eingerahmt. Links des Eingangs ist nachträglich ein kleines Kellerfenster eingesetzt worden. Der linke, ebenfalls rundbogige Kellereingang stößt mit dem Fenster des Erdgeschosses zusammen. Die Einfassungen der Portale sind allesamt aus Sandstein. Das rechte Tor deutet aufgrund der runden Form auf eine frühere landwirtschaftliche Nutzung des Gebäudes hin. Dafür spricht auch die ehemalige Ladeluke im Giebel, die heute durch zwei nebeneinander liegende Sprossenfenster ersetzt wurde.
Die Eingangstür wurde nachträglich aus dem Rundbogen herausgelöst und nach hinten versetzt. Die Tür stammt aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts und weist mit Rauten gefelderten Türblätter auf.
Im Obergeschoss sind sieben Fenster symmetrisch verteilt. Jeweils die beiden äußeren Fenster sind gekuppelt (Doppelfenster). Die Fenster sind typisch für Gebäude, die vor dem 20. Jahrhundert erbaut wurden. Die Fenster wurden durch Sprossen unterteilt, weil die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Außerdem verankern sich die Fenster optisch in der Wand und erzeugen ein stimmiges Gesamtobjekt.
Unter der Osthälfte des Hauses liegt ein tonnengewölbter Keller, der durch das linke Rundbogentor betreten werden kann. Dass die Tür nicht maßstabsentsprechend ist, hängt damit zusammen, dass das Straßenniveau nachträglich angehoben worden ist.
Von der Innenausstattung sind aus dem 18./19. Jahrhundert eine Wendeltreppe sowie gefelderte Türen mit originalen Beschlägen erhalten.
Hinweis
Das Objekt „Fachwerkhaus Chablisstraße 2“ in Oberwesel ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Rhein-Hunsrück-Kreis 2014, S. 46).
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016)