Kai-William Boldt / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
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Direktorenvilla der Zeche im Diergardt-Park (2017)
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Chauffeurhaus mit Garage (2016)
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Der Diergardt-Park entstand auf dem Gelände der Zeche Diergardt. Vom Zechenensemble sind noch eine Beamtenvilla und Reste einer Ummauerung erhalten.
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Eine Direktorenvilla der Zeche Diergardt befindet sich heute auf dem Gelände des Diergardt-Parks.
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Das ehemalige Chauffeurhaus mit angebauter Garage befindet sich gegenüber der Direktorenvilla; das Gebäude ist in jüngerer Zeit renoviert worden.
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Der Diergardtpark befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Diergardt. Die aktuelle Anlage entstand von 1980 bis 1982 und ist ein parkartiges Naherholungsgebiet. Zur aktiven Zeit der Zeche war hier unter anderem eine werkseigene Gärtnerei. Auf dem Terrain befinden sich auch noch das ehemalige Chauffeurshaus von 1923 und eine Direktorenvilla der Zeche von 1911. Zusammen mit Gebäuden an der Straße „Am Gleisdreick“ sind damit Reste der Beamtensiedlung der Zeche Diergardt erhalten, die ab 1911 nach gartenstädtischen Prinzipien errichtet wurde. Im östlichen Grenzbereich des Parks sind noch Reste einer ehemaligen Mauer der Zeche erhalten. Seit 2008 steht die Steinskulptur Antonius (auch: Kumpel Franz-Anton) mitten im Park und erinnert an die Zeit des Pütts. 2004 verwüstete eine Windhose während einer Wetteranomalie Teile des Parks; die Schäden sind inzwischen nicht mehr zu erkennen. Möglicherweise gehören die mit Betonteilen unterfütterten Hügel im Park zu einem Tiefbunker; hierzu konnten noch keine abschließenden Informationen gewonnen werden. Weitere Areale der Zeche Diergardt und der ehemals benachbarten Zeche Mevissen sind inzwischen als Wohn- und Gewerbegebiet entwickelt worden.
Geschichte der Zeche Diergardt Das Feld Diergardt war bereits Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und verliehen, die Förderung begann aufgrund der schwierigen Abbauverhältnisse und von juristischen Belangen (Eigentumsverhältnisse) aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Zeche Diergardt ging 1910 an den Start, flankiert von Wilhelmine Mevissen (Bergheim) und Fritz (Rumeln). Gefördert wurden hochwertige Glanz- (Anthrazit) und Magerkohlen. Die Entwicklung des Bergbaus am linken Niederrhein ist letztendlich dem technologischen Kampf des Industriepioniers Franz Haniel zu verdanken, der unter anderem die dortige Steinkohle nachwies, die Mergelschicht durchteufte und mit seinen Technikern den bergmännischen Umgang mit den Schwimmsanden entwickelte. 1914 war für die Diergardt-Anlagen ein technisch interessantes Jahr: Hier gelang ein Durchschlag zwischen dem linksrheinischen Schacht 1 und dem rechtsrheinischen Schacht 3 (Kasslerfeld) unterhalb des Rheins. In Kriegszeiten war dies vorübergehend eine Art Verkehrsweg. Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung erfolgte auch eine Siedlungsverdichtung durch den Bau von Werkssiedlungen - im heutigen Rheinhausen waren dafür die Kruppschen Hüttenwerke sowie Diergardt und Mevissen die entscheidenden Akteure (unter anderem Kolonie Diergardt seit 1911). Im Jahr 1927 fusionierte Diergardt mit Mevissen und nannte sich schließlich Diergardt-Mevissen Bergbau-AG - damit entstand ein leistungsfähiger Konkurrent des Hanielschen Imperiums. Im Gegensatz zu Haniels Zeche Rheinpreußen war die Gruppe Diergardt-Mevissen nicht direkt an ein Hüttenwerk angebunden, was ein gewisses wirtschaftliches Risiko mit sich brachte. Die internationale Anbindung ihrer Zechen erfolgte unter anderem über die Hafenanlagen bei Rheinkilometer 778; heute befindet sich dort ein Hafenbecken, das in den Karten immer noch als Hafen Mevissen verzeichnet ist. Werkshäfen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts immer präsenter - aus Kostengründen. Ein motivierender Faktor dieser Verselbstständigung war der fortschreitende Ausbau der Eisenbahn und der Verschiebebahnhöfe, unter anderem in Hohenbudberg. Anfang der 1950er Jahre übernahm das Unternehmen Stinnes als Hauptaktionär die Macht innerhalb der Bergbau-AG, was sich allerdings nicht zur Erfolgsstory entwickelte. Nach dem Boom der Nachkriegszeit kam der Strukturwandel und damit auch die Stilllegung der Förderstandorte von Diergardt-Mevissen in den 1960er und 70er Jahren. Auf Diergardt war 1967 endgültig Schicht im Schacht; Restvorkommen wurden für kurze Zeit von der Zeche Mevissen übernommen, bis auch diese 1973 aus Gründen der Rentabilität aufgab. In der Bergmannssprache bedeutet „Schicht im Schacht“, dass aufgrund der Arbeitszeiten oder dem Wechsel zur Materialbeförderung keine Personenbeförderung mehr stattfindet. Vereinfacht gesagt: Nichts geht mehr.
(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2016)
Das Ruhrgebiet - Landschaft, Industrie, Kultur. Darmstadt.
Gelhar, Martina (2005)
Industrietourismus am südlichen Niederrhein. Analyse von Grundlagen, Angebotsstrukturen und Entwicklungspotentialen unter Berücksichtigung räumlich-historischer Aspekte. Bergisch Gladbach.
Hermann, Gertrude; Hermann, Wilhelm (2003)
Die alten Zechen an der Ruhr. Königstein im Taunus (5. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage).
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