Der im Volksmund als „Müllestumpe“ bezeichnete Mühlenstumpf im Bonner Stadtteil Auerberg ist der Sockel einer Turmwindmühle der holländischen Bauart aus den Jahren um 1830.
In einem Kupferstich aus dem Jahr 1620 ist eine Bockwindmühle auf der linken Rheinseite, allerdings ohne genaue Ortsbezeichnung, aber auf Graurheindorfer Gebiet, eingezeichnet. Die Vermutung liegt nahe, dass der Stecher nicht ortskundig war und das Gebiet nach einer Beschreibung oder einer Karte dargestellt hat. Eine französische Kartendarstellung aus dem frühen 19. Jahrhundert - 1807 nach www.mühlenstumpf.de, 1812 nach Hoch (1949) - zeigt eine Windmühle an der heutigen Stelle des Mühlenstumpfes, die mit einer nahegelegenen Wassermühle mit Mühlenteich verbunden gewesen sein soll. Der Eigentümer beider Mühlen war ein Herr Brockhausen (Hoch, 1949). Die Windmühle wurde um 1830 durch eine holländische Turmwindmühle ersetzt. Sie wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts betrieben und ging dann in den Besitz der Stadt Bonn über. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Aufbau der Mühle abgelegt sodass nur noch der Unterbau erhalten blieb. Über die Jahre hinweg wurde der Mühlenstumpf als Lager, Eiskeller, Werkstatt, Stall und sogar Aussichtsplattform genutzt. Heute wird der „Müllestumpe“ nach und nach durch den Förderverein Bonner Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. renoviert und dient den Pfadfindergruppen im Bonner Norden als Pfadfinderheim. Zudem ist er Namensgeber des Hotel und Restaurant „Haus am Müllestumpe“, dessen Verein Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt.
Der Bereich „An der Rheindorfer Burg“ ist mit der „Ruine der alten Windmühle“ ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Bonn, Stand 01. April 2014, Lfd. Nr. A 220).
(Madeleine Weyand, Universität Bonn, 2016 / LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)
Internet de.wikipedia.org: Mühlenstumpf Auerberg (abgerufen 12.09.2016) www.mühlenstumpf.de: Förderverein der Bonner Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V., dort „Mühlenstumpf“ (abgerufen 12.09.2016) www.muellestumpe.de: Haus am Müllestumpe (abgerufen 16.09.2016)
Literatur
Hoch, Karl (1949)
Grau-Rheindorf. Heimatbuch eines Bonner Vorortes, 1149-1949. S. 185-186, Bonn.
Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde (Hrsg.) (2014)
Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand: 01.04.2014). S. 7, Bonn.
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