Ein Fuder ist ein Flüssigkeitsmaß für Wein, welches sich aus dem Wort Fuhre ableitet. Im Kurfürstentum Trier bestand ein Fuder aus sechs Ohm, was einer Menge von etwa 960 Litern entspricht.
Aufgrund der Naturalbesoldung konnte manch ein Missbrauch nicht vermieden werden, sodass im Jahr 1545 das Geld die Naturalbesoldung ablöste. Die Aufgabe des Saalkellners war, die Ablieferungen von Gült-, Teil- oder Zehntwein zu dokumentieren und sie nach Sorte zu trennen (Weißwein von Rotwein). Seine Liste musste er dem Zollschreiber übergeben. Mit der Einführung des Geldes als Zahlungsmittel, wurde die Kellereiverwaltung vereinfacht. Über verköstigte Personen musste der Saalkellner keine Liste mehr führen, ebenso nicht über die vorrätigen Lebensmittel und ihre Verwendung. Dies hatte zufolge, dass der Beruf des Kellners mit dem des Zollschreibers verbunden wurde.
In der Salkellerei wurde, wie zuvor schon angedeutet, bis 1845 die Zehntabgabe eingelagert, darunter Wein und Getreide. Diese bildeten die sogenannte Naturalsteuer, die vom Landesherrn gefordert wurde.
Das Gebäude
„Die Salkellerei gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Die ältesten Teile stammen aus dem 14., vielleicht sogar aus dem 13. Jahrhundert. Davon sind noch Teile der Außenwände (Westfassade Parterre) und ein 8 x 8 Meter großer und stattlicher 4,50 Meter hoher Kellerraum von quadratischem Grundriss erhalten. Dieser hat eine die Kreuzgewölbe tragende Mittelsäule. Daneben liegt ein weiterer Kellerraum gleicher Größe, dessen Gewölbe entweder nie vollendet wurde oder schon vor 1540 einstürzte. Jedenfalls hat dieser Kellerraum heute eine Holzbalkendecke aus mächtigen Eichenstämmen, die auf Kragsteinen und umgebauten Teilen der Gewölbeansätze ruhen. Wegen der enormen Tiefe dieses im Übrigen bis zur Vereinsauflösung 1972 vom Oberlahnsteiner Winzerverein genutzten Kellers, führt die 10 Meter lange gerade Kellertreppe noch heute außerhalb des Haupthauses hinab“ (Stadtarchiv Lahnstein 2007).
Zu einem späteren Zeitpunkt (ab 1890) diente die Salkellerei als Druckerei, die Franz Schickel mit seinem Sohn betrieb. Durch einen Brand im Jahr 1906 wurde das nebenstehende Kelterhaus völlig zerstört und auch das Dachgeschoss der Salkellerei blieb nicht verschont. Heute befinden sich dort Büro- und Geschäftsräume.
Das Objekt „Salkellerei in Oberlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Mayen-Koblenz 2015, S. 54).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Quellen
- Informationstafel an dem Gebäude
- Stadtarchiv Lahnstein (2007): Lahnstein hat Geschichte (117). Umbau der Salkellerei vor 100 Jahren. In: Rhein-Lahn-Kurier 46/2007