1877 bildeten die Juden von Holten, Sterkrade, Beeck, Buschhausen, Hamborn, Marxloh, Alsum und Bruckhausen einen Synagogenbezirk. Seit 1910 (nach der Abspaltung von Hamborn) existierte die Synagogengemeinde Sterkrade-Holten. 1932 war Holten (16 Personen) an Sterkrade angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: -, um 1880: 26 (1885), 1932: 90, 2006: - (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007, jüdische-gemeinden.de nennt ferner für Ende der 1920er-Jahre ca. 110 Bürger jüdischen Glaubens in Sterkrade).
Bethaus: Die Juden in Sterkrade besaßen keinen eigenen Betsaal, sie besuchten die Synagoge in Hamborn oder Holten, nach 1929 auch die in Oberhausen. Bis in die 1930er Jahre bestand aber ein Privatminjan bei einer orthodoxen Familie (Reuter 2007). Minjan ist die im religiösen Sinne notwendige Anzahl von zehn mündigen Juden, um einen Gottesdienst abzuhalten.
„… die kleine jüdische Gemeinschaft [hielt] ihre Sabbat-Gottesdienste in einem Privathause ab“ (jüdische-gemeinden.de).
Im November 1938 kam es im Zuge der NS-Novemberpogrome zur Verbrennung der Torarolle. Am Standort des früheren Bethauses steht heute ein Wohnhaus, vor Ort findet sich kein Gedenken (synagogen.info).
Zur Lage des offenbar privaten jüdischen Wohnhauses liegen keine weiteren Informationen vor, das Gebäude ist hier daher lediglich mit einer symbolischen Geometrie im alten Ortskern von Sterkrade einzeichnet.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2024)
Internet
www.jüdische-gemeinden.de: Oberhausen (abgerufen 07.09.2016)
synagogen.info: Verschiedene Einträge bei der Suche in Oberhausen (abgerufen 07.09.2016, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.04.2021)