Protestanten in Lahnstein
Da Niederlahnstein früher zu Kurtrier gehörte, war die Anzahl der Protestanten zu Beginn des 19. Jahrhunderts gering. Im Jahr 1843 lebten 37 Protestanten in Niederlahnstein. Im Martinsschloss (Oberlahnstein) wurde der erste evangelische Gottesdienst an Karfreitag 1861 gefeiert. 1956 verzeichneten Ober- und Niederlahnstein insgesamt 5.000 Protestanten. Aus diesem Grund benötigte Niederlahnstein eine eigene geistliche Versorgung. Daraufhin wurde das katholische Pfarrgrundstück samt Pfarrhaus (heute Pfarrer-Menges-Straße) gekauft, um dort die protestantische Gemeinde unterzubringen.
Nutzungswechsel im Pfarrhaus
Früher gehörte das angekaufte Pfarrhaus zu der Kirche St. Barbara. Die evangelische Gemeinde in Niederlahnstein wurde zum 1. April 1956 selbstständig und bekam mit Hans Strack einen eigenen Pfarrer. Das Pfarrhaus wurde umgebaut, sodass es als Gemeindehaus mit Kirchsaal, Kindergarten und weiteren Räumen für die evangelische Gemeinde zur Verfügung stand. Ab Ostern 1956 wurde das Gebäude für Gottesdienste verwendet. Pfarrer Fey, der von 1949 bis 1970 für Oberlahnstein zuständig war, sah in dem stattgefundenen Übergang ein gutes Zeichen für beide christlichen Kirchen.
Heute befindet sich in dem Haus der Kindergarten „Villa Kunterbunt“. Für den Gottesdienst dient seit 1962 die damals neuerbaute Evangelische Christuskirche am Allerheiligenbergweg.
Das Objekt „Pfarrhaus in Niederlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 53).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)
Internet
niederlahnstein-evangelisch.ekhn.de: Geschichte der Villa Kunterbunt (abgerufen am 25.10.2018)