Das ehemalige Bodewig-Museum befindet sich in der Bodewigstraße 32 in Oberlahnstein. 1914 wurde es in dem Neubau mit Walmdach und torartigem Vorbau als das „Heimatmuseum für Oberlahnstein und den Kreis St. Goarshausen“ eröffnet. Namensgeber war Dr. Robert Bodewig, der am 1. Dezember 1857 in Wermelskirchen geboren wurde.
Robert Bodewig (1857-1923)
Bodewig war Archäologe, Gymnasiallehrer und Reichslimeskommissar. Er war Vorsitzender des Lahnsteiner Altertumsvereins. Bodewig widmete sich in Oberlahnstein intensiv der Geschichte seiner Wahlheimat. Im Jahr 1894 erschien seine erste Arbeit unter dem Titel „Lahnstein im Dreißigjährigen Krieg“ als Beilage zum Programm des Realprogymnasiums Oberlahnstein.
„Die Reichslimeskommission ernannte ihn 1897 zum ehrenamtlichen Streckenkommissar für den Limesabschnitt 2 (Bad Ems bis vor Holzhausen a.d.H.) sowie zum Straßenkommissar für den rückwärtigen Limesbereich zwischen Rheinbreitbach und Bad Schwalbach. Als solcher leitete [er] die Ausgrabungen zur Erforschung des Römischen Limes und seiner Kastelle“ (StA Lahnstein in RLK v. 23.11.2007). Bodewig entdeckte unter anderem den römischen Burgus (Grenzbefestigungsanlage) in Niederlahnstein. Sein Ziel war, die Bau- und Bodendenkmäler zu erhalten und sie zu erforschen. Als die Wenzelskapelle aufgrund der Erweiterung des Güterbahnhofs weichen musste, forderte er erfolgreich den Wiederaufbau neben der Bahnstrecke. Robert Bodewig verstarb am 4. Dezember 1923 in Oberlahnstein. In seine Zeit als Vorsitzender des Altertumsvereins fällt der Bau des Heimatmuseums.
Im Jahr 1945 kam es zur Schließung des Museums. Ein Teil der Sammlung kann heute im Hexenturm in Oberlahnstein besichtigt werden.
Das Objekt „Ehemaliges Bodewig-Museum in Oberlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 53).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)
Internet
de.wikipedia.org: Robert Bodewig (abgerufen 14.02.2017)