Grenzsteine kennzeichnen Grenzpunkte eines Grundstücks, einer Hoheits- oder Rechtsgrenze. Sie bestehen meist aus regionalen Gesteinsvorkommen. Feld- und Waldmarkierungen ragen bis zu mehreren Dezimetern aus dem Boden heraus, um nicht übersehen zu werden. Bei sehr langen Grenzverläufen wurden alle 100 Meter so-genannte Läufersteine gesetzt.
Der dargestellte Grenzstein hat eine viereckige Form und ist circa 50 Zentimeter hoch. Da er aus Sandstein besteht, wurde die Oberfläche im Laufe der Zeit durch Verwitterung angegriffen. Er befand sich damals auf dem Opelberg und grenzte die staatlichen Forstreviere Dörrebach und Schöneberg voneinander ab. Eine Jahreszahl sucht man vergebens, daher fällt eine Datierung der Errichtung des Grenzsteins schwer. Im Jahr 1714 sollen laut der Dörrebacher Chronik die alten Grenzsteine erneuert worden sein. Als Hinweis auf die Gemarkung wurden die jeweiligen Wappen eingemeißelt. An zwei der vier Seiten des Steins sind die Wappen der Gemeinden Dörrebach und Schöneberg eingemeißelt, die soweit noch erkennbar sind. Vom Dörrebacher Wappen erkennt man das Balkenkreuz mit dem charakteristischen Schachbrettmuster wieder. Die Gemeinde Schöneberg wird durch den aufrecht stehenden Löwen symbolisiert, der sich in dem Wappen wiederfindet. Die jeweilige gekennzeichnete Seite grenzt an das entsprechende Forstrevier. Mit schwarzer Farbe wurde nachträglich eine Abteilungsnummer aufgetragen.
Nach Überlieferungen hat man vor allem in der Gemeinde Dörrebach den Gemarkungsgrenzen wegen der Weide- und Jagdrechte sehr große Bedeutung zugeschrieben.
Vor einigen Jahren soll ein Holzlaster gegen den Grenzstein gestoßen sein und ihn durch die Wucht abgebrochen haben. Seither steht der alte Grenzstein auf dem Privatgrundstück des ehemaligen Försters von Dörrebach.
(Joshua Simon, Universität Koblenz-Landau, 2016, freundliche Hinweise von Herrn und Frau Scheffer, Dörrebach)
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Empfohlene Zitierweise
„Ehemaliger Grenzstein der Forstreviere Dörrebach und Schöneberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252705 (Abgerufen: 7. Dezember 2024)
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