Bedeutende Kalkvorkommen erstrecken sich über die Gemarkungen Dörrebach und Stromberg hinaus. Der Kalkstock beginnt etwa beim Weinbergerhof und verläuft bis in das westliche Gebiet des Gollenfelsens. Diese Ausdehnung entspricht einer Länge von etwa 2 Kilometern. Die Kalkvorkommen werden bereits seit Jahrhunderten wirtschaftlich abgebaut und haben deshalb das Landschaftsbild mit verändert. Bereits in der Römerzeit galt gebrannter Kalk als wichtiger Bestandteil des Mörtels. Nach einer historischen Karte sollen die Kalksteinbrüche und Kalköfen ursprünglich nur um den Weinbergerhof errichtet worden sein. In unmittelbarer Nähe des Weinbergerhofes an der L 242 befindet sich einer von zwei noch erhalten gebliebenen Kalköfen, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb gewesen sind. Man kann davon ausgehen, dass diese Betriebe ausnahmslos in herrschaftlichem oder zumindest in städtischem Besitz waren. Die Mauern des Kalkofens wurden aus Bruchsandstein angefertigt und sind bis heute noch gut erhalten geblieben. Damit beim Prozess des Kalkbrennens nicht zu viel Brennholz benötigt wurde, baute man den Ofen in einen Abhang hinein. Das umliegende Erdmaterial sorgt auf diese Weise für zusätzliche Wärmeisolation. Mitte des 20. Jahrhunderts stieg die Bedeutung von Fabrikzementen, die wesentlich günstiger als der Weißkalk angeboten werden konnten. Daher musste die einfache Kalkbrennerei in den Feldöfen an vielen Orten eingestellt werden. Der Kalkofen unterliegt mittlerweile dem Verfall, da das Gelände nicht gepflegt wird. Das Gebäude ist aufgrund des starken Pflanzenbewuchses nur schwer zugänglich.
Die Kalköfen an der L 242 sind als Kulturdenkmäler in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Bad Kreuznach, S. 50).
(Joshua Simon, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Feil, Fridolin (2000)
Dörrebacher Geschichten. Dörrebach. Online verfügbar: Dorfchronik Dörrebach, abgerufen am 15.02.2016
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