Auf einem zweistufigen Fundament aus Sandstein, erhebt sich ein 2,5 Meter hoher Piedestal (Sockel) aus Granit. Darauf stehen die 2,5 Meter hohen Bronzestatuen, die Ulrich von Hutten (1488-1523) und Franz von Sickingen (1481-1523) darstellen.
Mit dem Hutten-Sickingen Denkmal sollen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten als Vorkämpfer der deutschen Einheit gewürdigt werden. In der dargestellten Begegnungsszene ist zu erkennen, dass Ulrich von Hutten seinem Freund Franz von Sickingen etwas mitteilt. Mit einer Schriftrolle in der ausgestreckten rechten Hand zeigt er nach Worms, wo der erste Reichstag des jungen Kaisers Karl V. im Frühjahr 1521 tagte und wo in den Apriltagen Luther erwartet wurde. Franz von Sickingen wirkt, als würde er aufmerksam zuhören. Er blickt seinem Freund entschlossen ins Gesicht (die beiden hatten sich auf einem Feldzug gegen Herzog Ulrich von Württemberg 1519 kennengelernt) (regionalgeschichte.net, Pfälzischer Ritteraufstand). Mit der rechten Hand hält Franz von Sickingen den Knauf seines Schwertes. Mit der linken Hand berührt Ulrich von Hutten die Schulter des Sickingers. Sein Schwert und die hochgesteckte Schriftrolle Huttens bilden eine Linie, die die beiden Männer eng verbunden wirken lässt.
Mehrfach wurde schon auf den fehlenden Bezug zur Reformation in der Inschrift des Denkmals verwiesen. Nationale Begeisterung nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs (1871) und der im Jahre 1888 anstehende 400. Jahrestag anlässlich der Geburt des Ulrich von Huttens sollen Pläne zur Errichtung des Denkmals unterstützt haben „im Pathos nationaler Begeisterung“ (Gedenktafel am Denkmal).
Auf der Vorderseite des Standbildes ist die Widmung zu lesen:
„DEN VORKÄMPFERN
DEUTSCHER
EINHEIT UND GRÖSSE
ULRICH VON HUTTEN,
FRANZ VON SICKINGEN“
Auf der Rückseite ist das Jahr der Errichtung 1889 eingraviert. Die Bronzestatue besitzt einen kleinen Sockelring. Darin ist der folgende Text eingraviert:
„Nach dem Entwurf von Carl Cauer, ausgeführt durch seine Soehne, Berlin 1888.“ Carl Cauer war bereits im Jahre 1885 verstorben (Allgemeinde Deutsche Biographie 47 (1903), S. 466-467 ).
Das Denkmal kostete rund 60.000 Goldmark. Am 11.6.1889 wurde das Denkmal mit einer großen Feier eingeweiht, zu der Regierungsvertreter und bekannte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben erschienen. Zur Einweihung hatte der Bad Kreuzmacher Komponist August Hungert ein Hutten-Sickingen-Festspiel geschaffen, das wochenlang nach der Einweihung aufgeführt wurde. „Das Denkmal gilt heute als bedeutendes Kunstwerk des deutschen Historismus.“ (Gedenktafel am Denkmal).
Das Objekt ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Bad Kreuznach (Stand 28.09.2015) wie folgt verzeichnet: „Doppeldenkmal unterhalb der Ebernburg
1886-89, Bildhauer Ludwig Cauer nach Entwurf Carl Cauers“ (GDKE 2015, S. 36).
(Jennifer Retz, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Internet
regionalgeschichte.net: Ebernburg in der Reformationszeit (06.09.2019)
regionalgeschichte.net: Franz von Sickingen (06.09.2019)
regionalgeschichte.net: Pfälzischer Ritteraufstand (06.09.2019)
Allgemeinde Deutsche Biographie: Holland, Hyacinth, „Cauer, Carl Ludwig“ (06.09.2019)